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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Höhenänderung der Vögel, die von Süden kommend das Festland verlassen <strong>und</strong> sich über See<br />

begeben, war nicht zu erkennen. In einigen Nächten war der Anteil tief fliegender Vögel bei FINO<br />

höher als bei Rügen (z. B. <strong>08</strong>.03., 23.03), in den übrigen betrachteten Nächten lag der Anteil der<br />

unterhalb von 200 m fliegenden Vögel dagegen etwas über den Werten bei FINO. Ein ähnliches Bild<br />

ergab sich für den Herbstzug. In zwei Nächten (inklusive der Massenzugnacht am 06.10., sowie am<br />

18.<strong>08</strong>.) lag der Anteil unterhalb von 200 m fliegender Vögel bei FINO deutlich über dem Wert von<br />

Rügen, wogegen z.B. am 09. <strong>und</strong> 12. Oktober ein hoher Anteil tief fliegender Vögel bei Rügen gemessen<br />

wurde. Generell galt auch für den Herbst, dass die Höhenverteilungen im Vergleich von<br />

Rügen <strong>und</strong> FINO sehr ähnlich waren <strong>und</strong> kein einheitliches Muster einer Höhenänderung bei Annäherung<br />

an die Küstenlinie von Rügen zu erkennen war.<br />

Zur Beschreibung des Einflusses von Wetterfaktoren auf die Zugintensität werden zunächst einzelne<br />

Wetterparameter mit den nächtlichen Zugintensitäten korreliert (Tab. 81). Die Sichtweite zeigte nur<br />

während des Herbstzuges (in den Jahren 2007 <strong>und</strong> 20<strong>08</strong>) eine positive Korrelation mit der Zugintensität<br />

(hohe Zugintensitäten bei hohen Sichtweiten), in allen anderen Jahren war nur eine entsprechende<br />

Tendenz vorhanden. Ein negativer Zusammenhang bestand dagegen mit dem Grad der<br />

Wolkenbedeckung (d.h. geringe Zugintensität bei starker Wolkenbedeckung), der allerdings nur im<br />

Frühjahr 20<strong>08</strong> <strong>und</strong> im Herbst 2007 signifikant war. Hohe Windstärken minderten das Zugaufkommen<br />

in allen Perioden (bis auf Frühjahr 2006). Regenereignisse sind im Verlaufe der Saison eher unregelmäßig<br />

vorhanden (d.h. die meisten Nächte waren ohne Regen), so dass eine reine Korrelation<br />

relativ wenig aussagekräftig ist. Tendenziell war in den meisten Erfassungszeiten jedoch nächtlicher<br />

Regen mit geringem Zugaufkommen verb<strong>und</strong>en (v.a. auch im Jahr 20<strong>08</strong>) – im Frühjahr 2006 war<br />

dieser Zusammenhang jedoch entgegengesetzt. In die Rückenwindkomponente (TWC – tail wind<br />

component) ist neben der Windstärke auch die Windrichtung in Bezug zur Zugrichtung des Vogels<br />

mit eingerechnet <strong>und</strong> gibt damit Auskunft über die Windunterstützung (positive Werte=Rückenwind;<br />

negative Werte=Gegenwind). Bis auf das Frühjahr 20<strong>08</strong> war die Zugintensität hochsignifikant mit der<br />

Rückenwindkomponente korreliert. Hohes Zugaufkommen wurde also vor allem bei Rückenwind<br />

beobachtet.<br />

Tab. 81:<br />

Korrelation zwischen Zugintensität (Echos*h -1 *km -1 ) <strong>und</strong> verschiedenen Wetterparametern<br />

an verschiedenen Orten <strong>und</strong> Jahreszeiten (r: Korrelationskoeffizient<br />

nach Spearman; p: Signifikanzwahrscheinlichkeit) (Quelle: IFAÖ 2010a)<br />

Sichtweite Wolkenbed. Windstärke Regen TWC n<br />

r p r p r p r p r p Nächte<br />

Frühjahr 2006 0,064 0,750 -0,229 0,250 -0,137 0,494 0,524 0,005 0,741 0,000 27<br />

Frühjahr 20<strong>08</strong> 0,176 0,<strong>08</strong>5 -0,415 0,000 -0,570 0,000 -0,496 0,000 -0,314 0,002 97<br />

Herbst 2005 0,116 0,550 -0,314 0,097 -0,528 0,003 -0,277 0,146 0,726 0,000 29<br />

Herbst 2007 0,443 0,006 -0,331 0,045 -0,382 0,020 -0,165 0,329 0,452 0,005 37<br />

Herbst 20<strong>08</strong> 0,198 0,050 -0,189 0,062 -0,461 0,000 -0,231 0,022 0,7<strong>08</strong> 0,000 98<br />

Insgesamt wird das Zugaufkommen im Herbst besser durch die verschiedenen Wetterparameter<br />

erklärt als der Frühjahrszug. Insbesondere durch den unterschiedlichen Einfluss der Rückenwindkomponente<br />

in den beiden Frühjahren wird der Gesamteinfluss dieser Variable gemindert, während<br />

sie im Herbst den höchsten Einfluss zeigte. Auch die Wolkenbedeckung zeigte in dieser Gesamtbetrachtung<br />

nur im Herbst einen signifikanten Einfluss auf die Zugrate.<br />

Eine genauere Darstellung von Zugraten <strong>und</strong> Regenereignissen zeigt, dass zwar oft in Nächten mit<br />

Regen geringer Vogelzug herrschte (z.B. in allen Herbstperioden; Abb. 118), in einer der stärksten<br />

Zugnächte im Frühjahr 2006 (27.03.) fielen jedoch über 20 mm Niederschlag. Dieses Beispiel zeigt,<br />

07.12.2010 Seite 215

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