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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

UV-Bereich zu sehen. So könnten die Rotorblätter z. B. mit UV-Licht reflektierenden Mustern<br />

gekennzeichnet werden).<br />

‣ Reduktion der erforderlichen Beleuchtung auf ein absolutes Mindestmaß.<br />

‣ Beleuchtung der Türme nur indirekt von oben (Vermeidung der direkten Abstrahlung in den<br />

Himmel).<br />

‣ Verzicht auf Blendlichter mit großer Reichweite.<br />

‣ Kurzwelliges Licht mit kurzen Blinkfrequenzen.<br />

Sinnesphysiologische Experimente haben laut HÖTKER et al. (2004) gezeigt, dass das Übermalen<br />

eines der drei Flügel mit schwarzer Farbe bzw. seine Kennzeichnung mit schwarzen Mustern die<br />

Wahrnehmbarkeit des Rotors erhöht. Die Markierungen müssen nach den Autoren senkrecht zur<br />

Flügellängsachse verlaufen. Die Kennzeichnung der Flügelenden erhöht deren Wahrnehmbarkeit<br />

zudem bei lateraler Annäherung. Keinen messbaren Erfolg im Hinblick auf die Vermeidung von Kollisionen<br />

bzw. auf die Fernhaltung von Vögeln aus dem Gefahrenbereich hat bisher allerdings die Beschichtung<br />

von OWEA mit UV-reflektierender Farbe erbracht (HÖTKER et al. 2004).<br />

Möglicherweise ließe sich die Wahrnehmbarkeit von OWEA durch akustische Signale steigern, etwa<br />

durch einen Pfeifton oder durch Warnrufe (HÖTKER et al. 2004).<br />

Die angesprochenen Vermeidungsmaßnahmen könnten über eine Ergänzung / Änderung der Richtlinie<br />

für die Gestaltung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Betrieb von Offshore-Windparks zur Aufrechterhaltung<br />

der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Schiffverkehrs (WSD 2002) erreicht werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit, den Vogelschlag an den Anlagen zu reduzieren, könnte ein Abschalten der<br />

Anlagen während weniger St<strong>und</strong>en beim Auftreten von nächtlichen „Massenzugereignissen“ <strong>und</strong><br />

gleichzeitigen Nebel oder Schlechtwetterereignissen sein. Durch ein ständiges Überwachungssystem<br />

mit Hilfe von Radargeräten während der Hauptzugmonate könnte so bei Beginn starker Zugnächte<br />

die Windparkverwaltung informiert werden, die die Anlagen für die entsprechenden St<strong>und</strong>en<br />

mit starkem Vogelzuggeschehen still legen könnte. Dies würde in wenigen Nächten im Herbst oder<br />

Frühjahr eintreffen (schätzungsweise maximal 10-20 Nächte pro Jahr). An diesen Hauptzugtagen<br />

ziehen schätzungsweise über 75% der gesamten nachtziehenden Vögel (IFAÖ 2010a).<br />

Eine weitere Verringerung des Kollisionsrisikos kann die Anordnung der Windenergieanlagen in<br />

Reihen parallel zur Hauptzugrichtung bewirken (KNUST et al. 2003).<br />

Vermeidung oder Verminderung der Auswirkungen der Barrierewirkung<br />

Eine Vermeidung oder Verminderung der Barrierewirkung ist kaum möglich. Die Möglichkeit, durch<br />

eine optimierte Aufstellung die Barrierewirkung <strong>und</strong> ggf. auch Vogelschlagereignisse zu mindern, ist<br />

theoretisch gegeben. TINGLEY (2003) hat diesbezüglich gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen angestellt <strong>und</strong><br />

an einem Fallbeispiel erste Vorschläge unterbreitet. Auch HÖTKER et al. (2004) zitieren verschiedene<br />

Autoren, die diesbezüglich Vorschläge unterbreitet haben. Da zurzeit aber noch nicht bekannt ist,<br />

welche Abstände von OWEA für welche Vogelarten optimal wären (ab wann fliegen Vögel durch den<br />

Offshore-Windpark), kann hier noch keine Aussage getroffen werden.<br />

Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung der Auswirkung der visuellen Störreize / Scheuchwirkung<br />

Durch die Wahl einer z. B. dunkelgrauen Farbe für die Rotoren <strong>und</strong> Türme würde erreicht werden,<br />

dass der Gesamtkörper jeder Einzelanlage bei zunehmender Entfernung mit dem Horizont verschmilzt,<br />

gleichzeitig aber das Ausmaß der Anlagen durch die Kennzeichnung von Turm <strong>und</strong> Rotorspitzen<br />

für den Flug- <strong>und</strong> Schiffsverkehr sichtbar bleibt. Andererseits ist dann die Sichtbarkeit während<br />

der Nacht für die Zugvögel herabgesetzt, so dass die Farbgebung sehr genau abgewogen wer-<br />

07.12.2010 Seite 369

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