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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

sich die Fischereiaktivitäten in die angrenzenden Gebiete verlagern, ist jedoch mit geringen Einbußen<br />

zu rechnen. Es ergeben sich daraus mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Durch die Einbringung von künstlichem Hartsubstrat können neue Siedlungs- <strong>und</strong> Aufenthaltsräume<br />

für Pflanzen <strong>und</strong> Tiere entstehen <strong>und</strong> infolgedessen vermehrt Fische anlocken. Das Ausbleiben der<br />

fischereilichen Nutzung kann außerdem lokal zu einer Erhöhung des Fischbestandes führen, da die<br />

Fläche als Rückzugsgebiet genutzt werden kann. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich die<br />

Auswirkungen durch den Verlust von Fangfläche zu einer anzunehmenden ansteigenden Intensität<br />

der Fischerei im benachbarten Gebiet in Beziehung zu setzen. Unter Einbeziehung aller Faktoren<br />

ergeben sich keine erheblichen Auswirkungen auf das Kulturgut Fischerei.<br />

Schutzgut Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />

Marine Biotoptypen<br />

Auf dem Gr<strong>und</strong> des Arkonabeckens hat sich einheitlich Schlicksubstrat abgelagert, was in Mecklenburg-Vorpommern<br />

dem Biotoptyp „NOT“ – Schlicksubstrat der Sedimentationszonen entspricht. Diesem<br />

Biotoptyp wird die Bewertungsstufe „hoch“ zugeordnet.<br />

Auswirkungen mit mittlerer Intensität entstehen duch die mit der Bauphase verb<strong>und</strong>enen F<strong>und</strong>amentgründungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> die windparkinterne Kabelverlegung. Durch die Störung des geologischen<br />

Aufbaus, Resuspension <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Bildung von Trübungsfahnen <strong>und</strong> Freisetzung<br />

von Nähr- <strong>und</strong> Schadstoffen sowie die anlage- <strong>und</strong> betriebsbedingten Auswirkungen sind geringe<br />

Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen zu erwarten.<br />

Makrophytobenthos<br />

Bei Wassertiefen zwischen ca. 41 <strong>und</strong> 46 m erreicht das Sonnenlicht nicht den Meeresgr<strong>und</strong>, so<br />

dass dort kein Pflanzenwuchs möglich ist.<br />

Da nur mit der Meeresströmung treibende Algen nachgewiesen wurden, können sich lediglich anlagebedingt<br />

Auswirkungen auf das Makrophytobenthos ergeben. Durch die Windenergieanlagen wird<br />

zusätzliches Siedlungssubstrat in Form der F<strong>und</strong>amentkonstruktion zur Verfügung gestellt, auf dem<br />

es zur Ansiedlung von im Vorhabensgebiet bislang nicht vorkommenden Makrophytobenthosarten<br />

kommen kann. Die Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen des Makrophytobenthos sind somit gering.<br />

Makrozoobenthos<br />

Im Vorhabensgebiet wurden 32 Arten von im <strong>und</strong> auf dem Meeresboden lebenden wirbellosen Tieren<br />

nachgewiesen. Die Tierwelt des Meeresbodens wird stark von der Baltischen Plattmuschel dominiert.<br />

Acht Arten gelten nach der Roten Liste als gefährdet, zwei davon kommen regelmäßig im<br />

Gebiet vor (die als stark gefährdet geltende Islandmuschel <strong>und</strong> eine als potenziell gefährdet eingestufte<br />

Krebstierart). Des Weiteren wurde an zwei Probestellen eine als vom Aussterben bedroht<br />

eingestufte Art aufgef<strong>und</strong>en. In der Gesamtbewertung wird die Bedeutung des Makrozoobenthos als<br />

„mittel“ eingestuft.<br />

Mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinträchtigungen des Makrozoobenthos entstehen durch Sedimentresuspension<br />

<strong>und</strong> –umlagerung bei der Errichtung der F<strong>und</strong>amente <strong>und</strong> der Verlegungen der<br />

windparkinternen Kabel sowie das künstliche Substrat der F<strong>und</strong>amente. Der Flächenverbrauch wirkt<br />

sich mit hoher Intensität aus, elektromagnetische Felder <strong>und</strong> Wärmeemissionen wirken während der<br />

gesamten Betriebsdauer. Dennoch bewirken diese Auswirkungen nur geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Infolge des Nutzungs- <strong>und</strong> Befahrungsverbotes sind positive Auswirkungen auf<br />

07.12.2010 Seite 396

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