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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

mehr auslösen wird. Von einer dauerhaften Lockwirkung der Schallquellen ist ebenfalls nicht auszugehen.<br />

Insgesamt ergeben sich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Beeinflussungen durch elektromagnetische Felder<br />

Auswirkungen durch elektromagnetische Felder sind nicht zu erwarten, da sich die von drehstromführenden<br />

Kabeln emittierten elektromagnetischen Felder bis auf einen Restbetrag gegenseitig aufheben.<br />

Der Restbetrag kommt aufgr<strong>und</strong> der durch die (durch die Dicke der Isolierung) Abstände der<br />

einzelnen Drähte zueinander bedingten geringfügig unterschiedlichen Feldstärken der drei umlaufenden<br />

Magnetfelder am jeweiligen Messpunkt zustande (KULLNICK & MARHOLD 1999). Für eine Reihe<br />

von Fischarten wie Lachs (Salmo salar) oder Aal (Anguilla anguilla) ist eine Orientierung am<br />

Erdmagnetfeld dokumentiert. Diese Arten könnten durch das kabelbedingte Magnetfeld desorientiert<br />

werden, allerdings konnten KULLNICK & MARHOLD (1999) mit weitaus höheren als den zu erwartenden<br />

Feldstärken keinen eindeutigen Nachweis der Verhaltensbeeinflussung bei Jungaalen führen.<br />

Elektrische Felder können gr<strong>und</strong>sätzlich im (elektrisch leitenden) Meerwasser entstehen, wenn es<br />

strömungsbedingt durch ein Magnetfeld bewegt wird, allerdings liegen die Feldstärken hier in einem<br />

noch weitaus geringeren Bereich. Untersuchungen über die Auswirkung schwacher elektrischer<br />

Felder auf marine Organismen liegen bislang nicht vor (DEBUS 1998).<br />

Insgesamt sind die Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen durch elektromagnetische Felder auf die<br />

Fischfauna kleinräumig, dauerhaft <strong>und</strong> von geringer Intensität <strong>und</strong> damit insgesamt gering.<br />

Wärmeemission der parkinternen Verkabelung<br />

Beim Betrieb eines Seekabels kann es zu positiven Temperaturanomalien kommen (EHRICH 2000).<br />

Nach Modellrechnungen, die im Rahmen einer FFH-Verträglichkeitsstudie „Eurokabel/Viking Cable“<br />

für ein stärker dimensioniertes Kabel durchgeführt wurden, treten bei einer Kabelverlegungstiefe von<br />

1 m noch in 50 cm Tiefe im Boden Temperaturerhöhungen von 3 °K <strong>und</strong> in 20 cm Tiefe noch 1 °K<br />

auf (EHRICH 2000).<br />

Die veränderliche Temperaturerhöhung (abhängig von Betriebszustand) wird dauerhaft feststellbar<br />

sein. Es kommt zur Erhöhung der Sedimenttemperatur <strong>und</strong> zu einer Temperaturerhöhung im Bodenporenwasser<br />

um das Kabel herum. Geringe Veränderungen (Anlockung oder Vergrämung) sind<br />

zu erwarten. Es kann auch zur Veränderung der Makrozoobenthoszönose (Nahrungsgr<strong>und</strong>lage) in<br />

Kabelnähe kommen.<br />

Die zu erwartenden Auswirkungen werden lokal, jedoch dauerhaft sein <strong>und</strong> eine geringe Intensität<br />

aufweisen. Insgesamt ist mit einer geringen Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussung zu rechnen.<br />

Beeinflussungen durch Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten<br />

Bei Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten können die gleichen Wirkungen auftreten, die bei den<br />

baubedingten Vorhabenswirkungen bereits erläutert wurden. Diese treten lokal <strong>und</strong> während eines<br />

kurzen Zeitraumes mit geringer Intensität auf. Es sind lediglich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen<br />

zu erwarten. Im Fall einer Schiffskollision mit einer OWEA können die Auswirkungen<br />

durch Ölaustritte am Schiff hoch sein. In der Risikoanalyse (DNV 2010) finden sich Berechnungen<br />

von jährlichen Ölaustrittsmengen <strong>und</strong> der Wahrscheinlichkeit von Schiffskollisionen.<br />

3.3.11.5 Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Nullvariante für Fische <strong>und</strong> R<strong>und</strong>mäuler<br />

Ohne die Durchführung des Vorhabens ist eine gr<strong>und</strong>legende Änderung der Fischgemeinschaft nicht<br />

zu erwarten. Die bisherige fischereiliche Nutzung des Gebietes wird, soweit prognostizierbar, unverändert<br />

fortgeführt werden. Eine Änderung der Habitatsstruktur durch Veränderung der hydrographischen<br />

Gegebenheiten wie Strömungsregime, Sedimentationsgeschehen oder Salinität <strong>und</strong> Temperatur<br />

infolge von Witterungsgeschehen oder Klimaveränderungen ist gr<strong>und</strong>sätzlich vorstellbar, jedoch<br />

nicht vorauszusagen.<br />

07.12.2010 Seite 324

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