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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

fekte möglich sind. Ebenfalls unbekannt ist, ob mögliche Auswirkungen messbar sein werden (KULL-<br />

NICK & MARHOLD 1999).<br />

In der unmittelbaren Umgebung der Kabel treten nur geringfügige positive Temperaturanomalien auf.<br />

Als Effekt durch die parkinterne Verkabelung ist die Abgabe der erzeugten Wärme zu erwarten. Um<br />

erhebliche Beeinträchtigungen der benthischen Lebensgemeinschaften (insbesondere von arktischen<br />

Arten) zu vermeiden, ist eine oberflächennahe Erhöhung der Sedimenttemperatur von maximal<br />

2 K einzuhalten. Bisher angefertigte Studien rechnen mit deutlichen Temperaturerhöhungen in<br />

Kabelnähe, in größerer Entfernung (ab ca. 80 cm) werden 2 K nicht überschritten. Bei Auftreten von<br />

permanenten Temperaturerhöhungen im Sediment ist mit einer Veränderung von physikochemischen<br />

Eigenschaften des Substrates wie der Veränderung von Redox-, Sauerstoff-, Sulfid- <strong>und</strong><br />

Nährstoffprofilen sowie einem Anstieg der bakteriellen Aktivität zu rechnen. Dies könnte auch Auswirkungen<br />

auf die Evertebratenfauna haben. Mit permanenten Temperaturerhöhungen ist jedoch nur<br />

bei mehrtägigen Volllastphasen zu rechnen, die selten auftreten (BRAKELMANN 2005). Das Maß der<br />

Temperaturänderung ist weiterhin abhängig von den Umgebungsbedingungen (Temperatur, Sedimenttyp,<br />

Strömungsverhältnisse etc.). Laborversuche mit Marenzelleria sp. <strong>und</strong> Corophium volutator<br />

zeigen jedoch, dass zumindest bei einigen Arten Meidungen von erwärmten Sedimentbereichen<br />

nachzuweisen sind (BORRMANN 2006).<br />

Durch die Wärmeemissionen der Kabel werden lokal dauerhafte Auswirkungen mit geringer bis mittlerer<br />

Intensität erwartet. Die Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen werden gering sein, da die<br />

Emissionen bei Stillstand der Anlagen aussetzen <strong>und</strong> nur die unmittelbare Kabelumgebung betroffen<br />

ist.<br />

Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten<br />

Bei Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten können die gleichen Wirkungen auftreten, die bei den<br />

baubedingten Wirkungen bereits erläutert wurden. Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten haben<br />

jedoch fallspezifisch unterschiedliche räumliche Bezüge (punktuelle oder abschnittsweise Betroffenheit<br />

eines Kabels, eine OWEA). Die Wirkungen sind in jedem Fall auf eine kurze Zeit begrenzt <strong>und</strong><br />

weisen geringe Intensitäten auf. Damit ergeben sich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Handhabungsverluste<br />

Durch Handhabungsverluste sind erhebliche <strong>und</strong> nachteilige Auswirkungen bezüglich des Makrozoobenthos<br />

in Anbetracht der geringen Schadstoffmengen, die dabei ins Ökosystem gelangen können,<br />

unwahrscheinlich (IFAÖ 2010e). Durch Handhabungsverluste verursachte Auswirkungen treten<br />

lokal <strong>und</strong> kurzfristig mit geringer Intensität auf <strong>und</strong> verursachen geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Bei Schiffshavarien können jedoch große Schadstoffmengen in das Gebiet gelangen,<br />

die dann erhebliche <strong>und</strong> nachhaltige Auswirkungen für die benthischen Lebensgemeinschaften verursachen.<br />

3.3.10.5 Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Nullvariante für das Makrozoobenthos<br />

Für die Arkonasee sind im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel erhebliche Veränderungen<br />

im benthischen Lebensraum wahrscheinlich, die über das bislang bekannte Maß an natürlicher<br />

Variabilität hinausgehen werden. Diese werden vor allem in einer Zunahme von Sauerstoffmangelereignissen<br />

im Tiefenwasser bestehen (es zeichnet sich eine Tendenz zur Abnahme der Häufigkeit<br />

von Salzwassereinbrüchen ab; der Anstieg der Sommertemperaturen führt zu einer Steigerung der<br />

Sauerstoffzehrungsrate <strong>und</strong> zu stabileren thermohalinen Schichtungen; Änderungen in der Niederschlagsrate<br />

im Einzugsgebiet der Ostsee beeinflussen die Stabilität haliner Schichtungen <strong>und</strong> den<br />

Eintrag von Nährstoffen), sich aber auch in einem Faunenwandel bemerkbar machen (Aussterben<br />

der kaltstenothermen Crustaceen). Ebenso wahrscheinlich ist eine anhaltende exponentielle Zu-<br />

07.12.2010 Seite 315

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