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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Europäischer Stör (Acipenser sturio) 86 , Code: 1101<br />

Sind Vermeidungs-/ funktionserhaltende Maßnahmen erforderlich? ja nein<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.29 Atlantischer Stör<br />

Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus) 89 , (Code: 1101)<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang IV-Art Rote Liste-Status mit Angabe Regionaler Erhaltungszustand BGR<br />

europäische Vogelart RL D, Kat. 0 FV günstig / hervorragend<br />

streng geschützte Art RL M-V, Kat. 0 U1 ungünstig / unzureichend<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Wie genetische <strong>und</strong> morphometrische Analysen an historischem Material aus dem gesamten Ostseeraum zeigen, handelt es<br />

sich bei dem so genannten Baltischen- oder Ostseestör nicht bis bislang angenommen um Acipenser sturio, sondern um<br />

Abkömmlinge der noch heute in Nordamerika verbreiteten Art (LUDWIG et al. 2002). Vermutlich hat diese Art vor r<strong>und</strong> 1.000<br />

Jahren im Zusammenhang mit einer allgemeinen Abkühlung die andere verdrängt (WINKLER et al. 2002).<br />

Der Atlantische Stör ist ein anadromer Wanderfisch, der von Nordamerika je nach Verbreitungsgebiet ab April in die Flüsse<br />

des Nordseegebietes aufstieg <strong>und</strong> in den Monaten Mai bis August abgelaicht hat (VLADYKOV & GREENLEY 1963). Der Laichaufstieg<br />

wird durch das Zusammenspiel von Fließgeschwindigkeit, Erhöhung des Wasserstandes <strong>und</strong> der Wassertemperatur<br />

ausgelöst.<br />

Der Laichplatz ist abhängig von der Tiefe, der Gewässermorphologie (Bankstruktur) <strong>und</strong> dem Substrat (Kies, Geröll oder<br />

anstehender Fels) (BAIN et al. 2000).<br />

Der Atlantische Stör bevorzugt bis zur Geschlechtsreife Brackwasserregionen, zieht aber auch in die angrenzenden marinen<br />

Habitate (SMITH & CLUGSTON 1997). Während der marinen Phase des Lebenszyklusses bevorzugt er sandige Feinsubstrate<br />

in Wassertiefen zwischen 20-70 m (ROCHARD et al. 1997). Je nach Flusssystem legen die Störe bei der Laichwanderung bis<br />

zu 800 km (Weichsel) zurück (SYCH et al. 1996). Die Laichhabitate sind kiesig-geröllige Bankstrukturen. Die Larven verbringen<br />

die Dottersackphase im Interstitial von Kiesbänken. 0+ Störe halten sich in der Regel im limnischen Bereich der Flüsse<br />

auf. Subadulte Exemplare von 50-100 cm Totallänge halten sich überwiegend innerhalb des Ästuars auf (BAIN et al. 2000).<br />

Es sind keine artspezifischen Empfindlichkeiten gegenüber bau- <strong>und</strong> betriebsbedingten Störwirkungen durch den Bau <strong>und</strong><br />

Betrieb von Offshore-Windparks bekannt.<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

Es sind keine aktuellen Nachweise im Süßwasser bekannt.<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Früher verbreitet in größeren, in die Ostsee entwässernden Fließgewässern (Trebel, Oder, Peene, Weichsel) zum Laichen<br />

89 siehe Kommentar bei A. sturio<br />

07.12.2010 Seite 674

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