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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

der oberflächennahen Sedimente (tiefer liegende Sedimente könnten an die Bodenoberfläche gelangen)<br />

<strong>und</strong> erhöhte Nährstoff- <strong>und</strong> möglicherweise Schadstofffreisetzung.<br />

Experimentelle Studien zur Mortalität einzelner Arten bei Überschüttung durch Sediment liegen vor<br />

allem durch MAURER et al. (1986) vor. Die Empfindlichkeit gegen Überschüttung ist art- <strong>und</strong> altersspezifisch,<br />

aber auch von der Überschüttungshöhe <strong>und</strong> dem Sedimenttypus des nativen <strong>und</strong> des<br />

aufgebrachten Sediments abhängig. Die Ergebnisse lassen sich dahingehend verallgemeinern, dass<br />

nur Individuen mit den erforderlichen physischen <strong>und</strong> physiologischen Möglichkeiten zurück in bewohnbare<br />

oxische Bereiche gelangen können (PRENA et al. 2002). Große, wühlende Gruppen wie<br />

die Nereidae (Neanthes succinea, Hediste diversicolor) können bis 90 cm hohe Aufschüttungen von<br />

sandigen Sedimenten durchdringen (ESSINK 1996). Bei schlickigen Sedimenten, wiederholter Überschüttung<br />

<strong>und</strong> hohen Wassertemperaturen können nur deutlich geringere Sedimentmächtigkeiten<br />

überw<strong>und</strong>en werden. Auch Arten wie Scoloplos armiger scheinen Überschüttung von mehreren Dezimetern<br />

überleben zu können. Dagegen haben sessile Arten selbst bei wenigen Zentimetern Überschüttung<br />

kaum Überlebenschancen.<br />

Die Dauer der Auswirkungen ist auch von der Zusammensetzung der betroffenen benthischen Gemeinschaft<br />

abhängig. Für den größten Teil der Artengemeinschaft kann eine relativ schnelle Wiederbesiedlung<br />

angenommen werden. Dagegen kann es mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern bevor<br />

sich langlebige Arten (z.B. Arctica islandica) wieder in einem gestörten Lebensraum ansiedeln (IFAÖ<br />

2010e).<br />

Auftretende Vibrationen während der Bauarbeiten könnten lokal begrenzt ebenfalls Störungen der<br />

benthischen Fauna bedeuten.<br />

Die baubedingten Auswirkungen durch Sedimentumlagerungen <strong>und</strong> damit einhergehende Einflüsse<br />

werden aufgr<strong>und</strong> der mächtigen Schlickauflagerungen mittelfristig <strong>und</strong> mittelräumig wirken. Es wird<br />

eine hohe Intensität prognostiziert, so dass mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen resultieren.<br />

Handhabungsverluste (Müll, Schadstoffe, usw.)<br />

Beeinträchtigungen des Makrozoobenthos können im Falle von schwerwiegenden Handhabungsverlusten<br />

<strong>und</strong> Havarien auftreten. Handhabungsverluste können derzeit nicht abschließend prognostiziert<br />

werden, da noch nicht bekannt ist, welche Substanzen (Öle, Schmierstoffe, usw.) in welchen<br />

Größenordnungen bei der Einbringung des Kabelsystems Verwendung finden werden.<br />

Bei Einhaltung der Handhabungsvorschriften ist jedoch nicht mit einer Beeinträchtigung von Arten<br />

des Makrozoobenthos durch Schad- <strong>und</strong> Nährstoffe zu rechnen.<br />

3.3.10.2 Rückbaubedingte Auswirkungen Makrozoobenthos<br />

Rückbaubedingte Wirkungen entsprechen qualitativ den baubedingten Wirkungen, liegen in ihrer<br />

Intensität jedoch deutlich darunter. Es sind Trübungsfahnen <strong>und</strong> die Überschüttung von Makrozoobenthos<br />

zu erwarten. Allerdings stehen nach Ablauf der vorgesehenen Nutzungsdauer vermutlich<br />

weiterentwickelte Technologien zur Verfügung, so dass keine seriöse Prognose über die rückbaubedingten<br />

Auswirkungen gemacht werden kann.<br />

3.3.10.3 Anlagebedingte Auswirkungen Makrozoobenthos<br />

Flächenüberbauung <strong>und</strong> <strong>Raum</strong>verbrauch<br />

Hinsichtlich des Flächenverlustes für die Besiedelung der benthischen Lebensgemeinschaft gelten<br />

die gleichen Aussagen <strong>und</strong> Bewertungen, die für diese <strong>Punkt</strong>e in der Bauphase gemacht wurden.<br />

Die Flächenüberbauung durch die F<strong>und</strong>amente der Anlagen <strong>und</strong> der Umspannplattform (ggf. auch<br />

07.12.2010 Seite 312

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