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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

chen Zug von Kleinvögeln möglich waren <strong>und</strong> die Aussagen zu Wasservögeln vor allem „unempfindliche“<br />

Arten wie Eiderente, Kormorane, Möwen <strong>und</strong> Seeschwalben betrafen. Dem Verbrauch von<br />

Flächen durch die Baustelle wird keine Bedeutung für den Vogelzug beigemessen (IFAÖ 2010a).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zeitlich-räumlichen Begrenzung der möglichen baubedingten Auswirkungen <strong>und</strong> den<br />

bisherigen Erfahrungen werden geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen des Vogelzuges<br />

erwartet (IFAÖ 2010a).<br />

3.3.13.2 Rückbaubedingte Auswirkungen Zugvögel<br />

Da der Rückbau des Offshore-Windparks ähnliche Bautätigkeiten <strong>und</strong> den Einsatz vergleichbarer<br />

Bautechnik erfordert, sind ähnliche Wirkungen für den Rückbau wie für die Errichtung des Windparks<br />

zu erwarten. Die zu erwartenden Auswirkungen werden jedoch kleinräumig wirken <strong>und</strong> zu geringen<br />

Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen führen (IFAÖ 2010a).<br />

3.3.13.3 Anlage- <strong>und</strong> betriebsbedingte Auswirkungen Zugvögel<br />

Kollision mit OWEA<br />

Die bisherigen Kenntnisse über das Verhalten von Vögeln gegenüber Windenergieanlagen, Offshore-Windparks<br />

<strong>und</strong> anderen anthropogenen Strukturen sind in IFAÖ 2010a zusammengestellt.<br />

Zahlreiche Kollisionsopfer an Leuchttürmen <strong>und</strong> Offshore-Plattformen zeigen, dass Zugvögel über<br />

der offenen See einer Kollisionsgefahr mit anthropogenen Strukturen ausgesetzt sind (z.B. SCHMIEDL<br />

2001). Kollisionen wurden ebenfalls an den Forschungsplattformen FINO 1 (Nordsee, mindestens<br />

442 Kollisionsopfer in 14 Monaten, OREJAS et al. 2005) <strong>und</strong> FINO 2 (Ostsee, ca. 30-40 Kollisionsopfer<br />

in ca. 5 Monaten, eigene Daten IfAÖ) festgestellt (IFAÖ 2010a).<br />

Bisher sind keine Kollisionen an Offshore-Windparks gemessen worden. Zumindest für nachts ziehende<br />

Kleinvögel sind bisher keine geeigneten Erfassungsmethoden vorhanden. Die für Landstandorte<br />

beschriebenen Kollisionsraten sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einfach auf Offshore-<br />

Bedingungen zu übertragen, da auf See:<br />

‣ häufiger Starkwind-Situationen vorkommen (höheres Kollisionsrisiko),<br />

‣ die geplanten Windenergieanlagen höher (höheres Kollisionsrisiko, HÖTKER et al. 2004) <strong>und</strong><br />

die Parks wesentlich größer dimensioniert sind,<br />

‣ die Lichtattraktion vermutlich stärker ist. Beleuchtete OWEA stellen auf See die einzigen<br />

Lichtquellen dar (neben Seezeichen <strong>und</strong> Schiffsverkehr). Daher ist die Attraktionswirkung<br />

wahrscheinlich höher als an Land (an Land: zusätzliches Licht neben vielen anderen Lichtquellen<br />

wie Straßenbeleuchtung, Gebäude, Straßenverkehr…),<br />

‣ keine anderen Landemöglichkeiten bestehen <strong>und</strong> Landvögel den Zug fortsetzen müssen,<br />

bzw. von Licht angezogen werden. (IFAÖ 2010a)<br />

Aus den aufgeführten <strong>Punkt</strong>en lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit generell höhere Kollisionsrisiken<br />

über See ableiten (IFAÖ 2010a).<br />

Der Offshore-Windpark „ARCADIS Ost 1“ wird mit 70 Anlagen der 5-6 MW-Klasse (Gesamtleistung<br />

350-420 MW) eine Fläche einnehmen, die bezogen auf die Hauptzugrichtung nachts ziehender<br />

skandinavischer Kleinvögel im Herbst (210 °, s. IFAÖ 2010a), die zahlenmäßig die weitaus größte<br />

Gruppe der Zugvögel darstellen, eine Strecke von ca. 15 km ausmacht. Die Einzelanlagen mit einer<br />

Nabenhöhe von ca. 105 m <strong>und</strong> Rotordurchmessern von max. 150 m erreichen eine Gesamthöhe von<br />

ca. 180 m, wobei der minimale Abstand des Rotors von der Wasseroberfläche 25 m beträgt (IFAÖ<br />

2010a).<br />

07.12.2010 Seite 335

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