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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Kranich (Grus grus)<br />

Deutschland:<br />

Der Kranich brütet ausschließlich im Osten <strong>und</strong> Norden von Deutschland. Die relativ scharfe Verbreitungsgrenze verläuft<br />

derzeit etwa nördlich der Linie Bremen - Dresden (WILKENING 2004). Das Verbreitungsareal hat sich in den letzten Jahren<br />

<strong>und</strong> Jahrzehnten deutlich nach Westen <strong>und</strong> teilweise auch nach Süden verschoben, was auf den starken Bestandsanstieg in<br />

den letzten Jahrzehnten zurückzuführen ist.<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

In Mecklenburg-Vorpommern brüten mehr als 40% des deutschen Bestandes. Nach einer Verdoppelung des Brutbestandes<br />

in den 1990er Jahren ist der Kranich vielen Landesteilen mit hohen Dichten vertreten. Die Seenplatte <strong>und</strong> deren Rückland<br />

bilden dabei den Schwerpunkt der Verbreitung. Nur Regionen mit einem naturraumbedingten Mangel an geeigneten Habitaten,<br />

zu denen auch Teile des südwestlichen Mecklenburgs zählen, weisen größere Verbreitungslücken auf.<br />

Für die skandinavischen Kraniche stellt die Rügen-Bock-Region den wichtigsten Rastplatz an der Südküste der Ostsee dar.<br />

Entsprechend den Bestandsanstiegen in den Brutgebieten zeigten die Rastzahlen in dieser Region in den letzten 25 Jahren<br />

einen stetigen Anstieg, wenn auch nicht in dem Maße wie an den binnenländischen Rastplätzen in Norddeutschland (Rügen-<br />

Bock-Region: derzeit zwischen 40.000 <strong>und</strong> 45.000 Vögel; PRANGE 2001). Der saisonale Verlauf der Rastzahlen in der Rügen-Bock-Region<br />

unterliegt starken jährlichen Schwankungen - die maximalen Zahlen werden im Oktober erreicht (PRANGE<br />

2001). Die skandinavischen Kraniche ziehen i. d. R. von Mitte August bis Mitte Oktober, wobei der Anstieg des Zuggeschehens<br />

bis Mitte September schwach ausfällt <strong>und</strong> der Hauptzug in die erste Oktoberhälfte fällt.<br />

2.3 Verbreitung im Untersuchungsraum<br />

nachgewiesen<br />

potenziell möglich<br />

Eine Beschreibung der Kranichnachweise erfolgt im Zugvogelgutachten (IFAÖ 2010a) auf welches an dieser Stelle verwiesen<br />

wird.<br />

3. Prognose <strong>und</strong> Bewertung der Schädigung oder Störung nach §44 BNatSchG<br />

Zugriffsverbote:<br />

Das Vorhaben ist im Hinblick auf folgende Zugriffsverbote zu untersuchen:<br />

3.1 Fang, Verletzung, Tötung, Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen (§44 (1), Nr.1<br />

BNatSchG)<br />

Werden evtl. Tiere verletzt oder getötet? ja nein<br />

Aus der Zusammenfassung im Zugvogelgutachten (IFAÖ 2010a):<br />

Die mittleren Flughöhen von Kranichen über See lagen im Bereich von ca. 300 bis 340 m (bezogen auf Trupps; kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen Zugperioden) bzw. 260 bis 310 m (bezogen auf Individuen). Im Herbst 20<strong>08</strong> wurden dabei die<br />

niedrigsten Flughöhen gemessen. Es flogen 32% (Herbst 2005) bis 49% (Herbst 20<strong>08</strong>) der Kraniche unterhalb von 200 m.<br />

Die Kraniche flogen meistens in einem Höhenbereich von ca. 200 – 700 m (max. 1.050 m), wobei sie sich immer unterhalb<br />

der gerade vorherrschenden Wolkendecke bewegten (IFAÖ 2010a).<br />

Es wird nachfolgend geprüft, ob der Schädigungstatbestand „Fang, Verletzung, Tötung” durch möglichen Vogelschlag gegeben<br />

sein könnte. Zur Abschätzung eventueller negativer Auswirkungen ist u. a. die Flughöhe maßgebend. Diese wurde oben<br />

zusammenfassend aus dem Zugvogelgutachten übernommen.<br />

Da die Schiffe, die an Bau oder Reparatur beteiligt sind, dem Schiffstyp langsam fahrendes Schiff zuzuordnen sind, werden<br />

keine Tiere verletzt oder getötet. Durch Baugeräte <strong>und</strong> Schiffe wird das Risiko einer Schädigung nicht in signifikanter Weise<br />

erhöht. Das direkte Umfeld des jeweiligen Baustandortes wird von den Vögeln gemieden, so dass Kollisionen fliegender<br />

Kraniche ausgeschlossen werden können.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Vogelschlag kommt, ist gering, da Kranichzug ausschließlich bei guten Sichtbedingungen<br />

stattfand, so dass man davon ausgehen kann, dass ein Hindernis aus großer Entfernung erkannt wird (Der Anteil Kraniche,<br />

die die Ostsee im Herbst in der Dunkelheit überquerten, lag im Herbst 2005 bei etwa 10%). Trotz Bevorzugung von Rückenwind<br />

fand unter bestimmten Bedingungen ein nicht unbedeutender Teil des Zuges auch bei Gegenwind <strong>und</strong> entsprechend<br />

geringen Flughöhen statt. Es konnte gezeigt werden, dass Kraniche als natürliches Verhalten durch kreisende Flugbewegungen<br />

auch über See an Höhe gewinnen können, so dass sie möglicherweise auch entsprechend auf einen Windpark auf<br />

07.12.2010 Seite 661

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