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Kompendium der Verkehrstelematik - Technische Hochschule Wildau

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Technologie-Transfer 09410<br />

Seite 11<br />

Als eine dritte Kostenfunktion kann beim <strong>der</strong>zeitigen Ausbaustand<br />

die minimale Anzahl von Fahrzeugen, die zur Realisierung<br />

des Fahrplans notwendig sind, gewählt werden. Anstelle<br />

einer einzelnen Kosten-Nutzen-Kurve erhält man nun<br />

für verschiedene Fahrzeuganzahlen Kurven wie in Abb. 1.<br />

Die Ermittlung <strong>der</strong> Pareto-optimalen Fahrpläne erfor<strong>der</strong>t die<br />

Lösung eines außerordentlich komplexen mathematischen<br />

Optimierungsproblems mit mehrdimensionaler Kostenfunktion.<br />

Herkömmliche Verfahren <strong>der</strong> Optimierung sind nicht<br />

in <strong>der</strong> Lage, dieses Problem zu lösen. In dem System HiTT<br />

werden daher sogenannte Evolutionäre Verfahren (genetische<br />

Algorithmen) verwendet. Hierbei wird zunächst eine „Population“<br />

von Fahrplänen auf dem Rechner zufällig erzeugt.<br />

Es werden dann Fahrpläne aus dieser Population ausgewählt,<br />

mutiert und miteinan<strong>der</strong> gekreuzt, wobei jeweils<br />

neue Fahrpläne entstehen. Diese Fahrpläne sind zunächst<br />

meist nicht sehr sinnvoll. Eine neue „Generation“ von Fahrplänen<br />

wird nun durch Selektion aus den vorhandenen gebildet,<br />

wobei solche mit niedrigen Kosten bevorzugt werden.<br />

In einer häufigen Wie<strong>der</strong>holung des Zyklus aus Mutation,<br />

Kreuzung und Selektion setzen sich auf Dauer die<br />

„fittesten“ Fahrpläne durch, d. h. solche mit niedrigen Kosten.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Problem bildet dabei die Gestaltung des<br />

„Selektionsdrucks“, <strong>der</strong> dafür sorgen soll, das sich die<br />

Punktwolke <strong>der</strong> Kostenwerte <strong>der</strong> Population möglichst<br />

gleichmäßig in Richtung Koordinatenursprung bewegt, vgl.<br />

Abb. 2. Die untere Einhüllende dieser Wolke bildet dann<br />

eine Kosten-Nutzen-Kurve.<br />

Gegenwärtig wird an einer Erweiterung des Systems gearbeitet,<br />

die die Einbeziehung von typischen Störungen des Fahrgeschehens<br />

in die Berechnung <strong>der</strong> Umsteigewartezeiten<br />

ermöglichen soll. Als neue Kostenfunktion wird dann die<br />

„Robustheit“ eines Fahrplans gegenüber Störungen benutzt.<br />

1. Akt.-Liefg. August 98 © <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verkehrstelematik</strong>

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