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Kompendium der Verkehrstelematik - Technische Hochschule Wildau

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05410 Fahrzeugsensorik<br />

Seite 20<br />

Der Vorteil eines solchen Sensorpaketes ist die Möglichkeit<br />

einer dreidimensionalen Bestimmung <strong>der</strong> Lage eines Fahrzeuges<br />

im Raum. Im folgenden Abschnitt werden die Fehlerquellen<br />

und -einflüsse durch die zwei- bzw. eindimensionale<br />

Messung einzelner Sensoren nochmals dargestellt. Dieser Abschnitt<br />

geht kurz auf den Aufbau einer Inertialplattform ein.<br />

Als Urahn einer Inertialplattform können Kreiselsysteme betrachtet<br />

werden, wie sie seit langer Zeit in <strong>der</strong> Schiffahrt im<br />

Einsatz sind. Dabei liefert ein kardanisch aufgehängter Kreisel<br />

anhand seines Beharrungsvermögens im Raum eine Information<br />

über die Bewegung des fest mit dem Fahrzeug<br />

verbundenen Gehäuses in allen drei Dimensionen. Der als<br />

Korioliskraft bezeichnete Einfluß <strong>der</strong> Erddrehung auf den<br />

Kreisel ermöglicht sogar die Bestimmung <strong>der</strong> Nordrichtung<br />

auf den geographischen Nordpol (nordsuchen<strong>der</strong> Kreisel),<br />

da <strong>der</strong> Kreisel seine Ausrichtung bezüglich des Fixsternhimmels<br />

beibehält.<br />

Ein solcher Kreisel, <strong>der</strong> einen hohen mechanischen Aufwand<br />

erfor<strong>der</strong>t, ist für den Einsatz in einem normalen Fahrzeug<br />

nicht geeignet. Abhilfe schafft hier die oben beschriebene<br />

Verwendung von drei Sensoren, die jeweils eine Bewegungsrichtung<br />

abdecken. Durch Verwendung hochwertiger<br />

(laseroptischer) Drehratensensoren ist die vollständige<br />

Modellierung eines mechanischen Kreiselsystems möglich<br />

und wird in dieser Form auch in Avioniksystemen eingesetzt.<br />

Über die normalen Funktionen eines Kreisels hinausgehend,<br />

liefern die zusätzlich integrierten Beschleunigungssensoren<br />

Informationen über Längsbewegung, Querbeschleunigung<br />

und Bewegungen in Richtung <strong>der</strong> Hochachse. Es sind so alle<br />

Freiheitsgrade abgedeckt, und die Meßwerte ermöglichen<br />

eine vollständige Modellierung <strong>der</strong> Fahrzeugbewegungen.<br />

© <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verkehrstelematik</strong> 3. Akt.-Liefg. Februar 99

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