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Drei Kameraden

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»Um Gottes willen!« Sie suchte erschreckt mit dem Fußdie Bremse.»Gas!« rief ich. »Gas! Feste drauftreten! Wir müssen stolzund schnell vorbei. Das beste Mittel gegen das Gesetz istFrechheit.«Der Polizist beachtete uns gar nicht. Das Mädchen atmeteauf. »Ich wußte bis jetzt noch gar nicht, daßVerkehrspolizisten aussehen können wie feuerspeiendeDrachen«, sagte sie, als wir ihn ein paar hundert Meterhinter uns hatten.»Das tun sie erst, wenn man sie anfährt.« Ich zog langsamdie Bremse. »So, hier haben wir eine prachtvolle, leereSeitenstraße. Hier wollen wir nun mal richtig üben.Zunächst das Anfahren und das Halten.«Patrice Hollmann würgte ein paarmal den Motor ab. Sieknöpfte ihre Pelzjacke auf. »Mir wird warm dabei! Aber ichmuß es lernen!«Sie saß eifrig und aufmerksam am Steuer und beobachtete,was ich ihr vormachte. Dann fuhr sie mit aufgeregtenkleinen Ausrufen ihre ersten Kurven und hatte vorentgegenkommenden Scheinwerfern Angst wie vor demTeufel, und ebensoviel Stolz, wenn sie glücklich passiertwaren. Bald entstand in dem kleinen, vom Licht desSchaltbretts halb erhellten Raum ein Gefühl vonKameradschaft, wie es sich rasch bei technischen undsachlichen Dingen einstellt – und als wir nach einer halbenStunde die Plätze wechselten und ich zurückfuhr, waren wirvertrauter miteinander geworden, als wenn wir unsgegenseitig unsere ganze Lebensgeschichte erzählt hätten.In der Nähe der Nikolaistraße hielt ich den Wagen wieder-100-

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