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Drei Kameraden

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Ich brachte die Blumen nach Hause, dann fuhr ich denWagen zur Werkstatt und ging zurück. Aus der Küche kamjetzt der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee, und ichhörte Frida herumrumoren. Es war merkwürdig, aber derKaffeegeruch stimmte mich heiterer. Ich kannte das vomKriege her – es waren nie die großen Dinge, die einentrösteten –; es waren immer die belanglosen, kleinen.Ich hatte kaum die Korridortür abgeschlossen, da schoßHasse aus seinem Zimmer hervor. Sein Gesicht war gelb undgedunsen, die Augen überwach und rot, und er sah aus, alshätte er in seinem Anzug geschlafen. Als er mich erblickte,ging eine maßlose Enttäuschung über seine Züge.»Ach so, Sie sind es«, murmelte er.Ich sah ihn erstaunt an. »Haben Sie so früh schon jemanderwartet?«»Ja«, sagte er leise, »meine Frau. Sie ist noch nicht nachHause gekommen. Haben Sie sie nicht gesehen?«Ich schüttelte den Kopf. »Ich war nur eine Stunde fort.«Er nickte. »Ich dachte nur – es hätte doch sein können,daß Sie sie gesehen hätten.«Ich zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich kommt sie später.Haben Sie nicht telefoniert?«Er sah mich etwas scheu an. »Sie ist gestern abend zu ihrenBekannten gegangen. Ich weiß nicht, wo sie genau wohnen.«»Wissen Sie denn den Namen? Dann kann man doch beider Auskunft anfragen.«»Das habe ich schon versucht. Die Auskunft kennt denNamen nicht.«Er hatte einen Blick wie ein verprügelter Hund. »Sie war-384-

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