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Drei Kameraden

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dem Kopf, und puderte sich.Ich begrüßte sie und schaute mir dabei den Raum an. Erwar größer, als ich gedacht hatte. Jetzt, wo die Möbel zumTeil heraus waren, sah man es erst. Die Tapeten wareneinfarbig, hell und ziemlich neu, die Türen und Fensterfrisch gestrichen, und der Balkon war sehr groß und schön.»Was er mir jetzt zumutet, haben Sie ja wohl schongehört«, sagte Frau Hasse. »In das Zimmer von der Personda drüben soll ich ziehen! Diese Schande!«»Schande?« fragte ich.»Ja, Schande!« brach sie erregt los. »Sie wissen doch, daßwir uns nicht leiden konnten, und jetzt zwingt mich Hasse,in ihr Zimmer zu ziehen, ohne Balkon und nur mit einemFenster. Bloß weil es billiger ist. Was meinen Sie, wie die inihrem Christlichen Hospiz triumphiert!«»Ich glaube nicht, daß sie triumphiert.«»Doch, die triumphiert, diese falsche Säuglingsschwester,dieses stille Wasser, die es faustdick hinter den Ohren hat!Und nebenan dazu noch diese Kokotte, diese Erna Bönig!Und der Katzengestank!«Ich schaute verblüfft auf. Ein stilles Wasser mit Ohren? Eswar merkwürdig: Wirklich neu und bildkräftig im Ausdruckwurde der Mensch nur, wenn er schimpfte. Wie ewiggleichmäßig waren die Ausdrücke der Liebe – und wiewechselvoll dagegen war die Skala der Flüche!»Katzen sind doch sehr saubere und schöne Tiere«, sagteich. »Ich war übrigens eben in dem Zimmer. Es riecht nichtnach Katzen.«»So?« erwiderte Frau Hasse feindselig und schob ihrenHut zurecht, »das kommt dann ja wohl auf die Nase an.-313-

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