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Drei Kameraden

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sich durch die Nacht.Die Reifen begannen zu knarren – zu zischen – zu heulen– zu pfeifen – der Motor gab jetzt alles her, was er hatte.Köster lag nach vorn geduckt, sein Körper war ein einzigesgewaltiges Ohr, ein Filter, der das Donnern und Pfeifen aufGeräusche durchsiebte und auf der Lauer lag nach jedemwinzigen Nebenlaut, jedem verdächtigen Schurren undSchleifen, das die Panne und den Tod bergen konnte.Die Straße wurde feucht. Auf der lehmigen Straßeschwänzelte der Wagen und schleuderte. Köster mußte mitdem Tempo herunter. Dafür ging er nachher noch schärferin die Kurven. Er fuhr nicht mehr mit dem Kopf; er fuhr nurnoch mit dem Instinkt. Die Scheinwerfer leuchteten dieKurven nur zur Hälfte aus. In dem Moment, wo der Wagendrehte, war die Kurve schwarz und ohne Sicht. Köster halfsich mit dem Sucher; aber der Strahl war sehr schmal. DerArzt schwieg. Plötzlich flirrte die Luft vor denScheinwerfern, sie bekam Farbe, blasses Silber, wolkigeSchleier. Es war der einzige Augenblick, wo Jaffé Kösterfluchen hörte. Eine Minute später waren sie im dichtenNebel.Köster blendete die Scheinwerfer ab. Sie schwammen inWatte, Schatten huschten hindurch, Bäume, undeutlicheSchemen in einem milchigen Meer, es gab keine Straßemehr, nur Zufall und Ungefähr, Schatten, die wuchsen undschwanden im Gebrüll des Motors.Als sie nach zehn Minuten herauskamen, war KöstersGesicht verfallen. Er sah Jaffé an und murmelte etwas. Dannging er mit vollem Gas weiter, geduckt, kalt und wiederbeherrscht...-289-

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