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Drei Kameraden

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»Worin denn?«»Sekretärin, Assistentin...«Sie winkte ab. »Hunderttausend ohne Stellung. Kann dieDame irgendwas Besonderes?«»Sie sieht großartig aus«, sagte ich.»Wieviel Silben?« fragte Erna.»Was?«»Wieviel Silben schreibt sie in der Minute? In wievielSprachen?«»Keine Ahnung«, sagte ich, »aber wissen Sie, so zurRepräsentation...«»Mein lieber Junge«, erwiderte Erna, »ich höre schon –Dame aus guter Familie, früher bessere Tage gesehen, istgezwungen, und so weiter. Hoffnungslos, sage ich Ihnen.Höchstens, daß jemand sich besonders dafür interessiertund sie deshalb irgendwo hineinschiebt. Sie wissen ja,warum. Aber das wollen Sie doch nicht?«»Komische Frage«, sagte ich.»Weniger komisch, als Sie ahnen«, erwiderte Erna etwasbitter. »Ich kenne andere Fälle.« Mir fiel die Sache mit ihremChef ein. »Aber ich will Ihnen einen Rat geben«, fuhr siefort. »Sehen Sie zu, daß Sie für zwei verdienen. Das ist dieeinfachste Lösung. Heiraten.«»Das wäre so was«, sagte ich und lachte. »So viel Zutrauenmöchte ich mal zu mir haben.«Erna sah mich sonderbar an. Sie erschien bei allerLebendigkeit plötzlich älter und fast etwas welk. »Ich willIhnen mal was erzählen«, sagte sie. »Ich lebe gut und habeallerhand, das ich gar nicht brauche. Aber glauben Sie mir –wenn einer käme und mir vorschlüge, zusammen zu leben,-189-

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