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Drei Kameraden

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»Lieber Freund«, erwiderte Jaffé, »es ist ein Irrtum,anzunehmen, alle Menschen hätten die gleicheEmpfindungsfähigkeit.«»Richtig«, sagte Köster, »aber die Menschen haben ihreBerufe nicht nach ihrer Empfindungsfähigkeit bekommen.«»Stimmt«, antwortete Jaffé. »Schwierige Dinge.« Er nicktemir zu. »Jetzt – aber ruhig, nicht anfassen, nicht sprechenlassen...«Sie lag in den Kissen, ohne Kraft, wie hingeschlagen. IhrGesicht war verfärbt, blaue, tiefe Schatten lagerten unter denAugen, und der Mund war blaß. Nur die Augen waren großund glänzend.Viel zu groß und zu glänzend.Ich nahm ihre Hand auf. Sie war kühl und matt. »Pat, alterBursche«, sagte ich verlegen und wollte mich zu ihr setzen.Da entdeckte ich am Fenster das Teiggesicht desDienstmädchens, das mich neugierig anstarrte. »Gehen Siemal 'raus«, sagte ich ärgerlich.»Ich soll doch die Gardinen zuziehen«, erwiderte sie.»Schön, machen Sie das und gehen Sie dann 'raus.«Sie zog die gelben Vorhänge vors Fenster. Aber sie gingnoch immer nicht. Langsam begann sie die Vorhänge mitNadeln zuzustecken.»Hören Sie«, sagte ich, »hier ist keine Theatervorstellung.Verschwinden Sie schleunigst.«Sie drehte sich pomadig um. »Erst soll ich sie zusteckenund dann wieder nicht.«»Hast du ihr das gesagt?« fragte ich Pat.-299-

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