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Drei Kameraden

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»Halt«, rief der letzte Romantiker, der gerade hereinkam,»erst futtern!« Er packte das Abendbrot aus – Käse, Brot,steinharte Räucherwurst und Sprotten. Dazu tranken wirgut gekühltes Bier. Wir aßen wie eine Kolonneausgehungerter Drescher. Dann gingen wir Karl zu Leibe.Zwei Stunden arbeiteten wir an ihm herum undkontrollierten und schmierten alle Lager. Hinterher aßenLenz und ich zum zweitenmal Abendbrot. Gottfriedbeleuchtete jetzt auch den Ford. Durch Zufall war bei demZusammenstoß einer der Scheinwerfer heil geblieben. Derstarrte nun von dem hochgebogenen Chassis schräg hinaufin den Himmel.Lenz drehte sich zufrieden um. »So, Robby, nun hol maldie Flaschen. Wir wollen das ›Fest des blühenden Baumes‹feiern.«Ich stellte den Kognak, den Gin und zwei Gläser auf denTisch.»Und du?« fragte Gottfried.»Ich trinke nichts.«»Was? Warum nicht?«»Weil ich keine Lust zu dieser verdammten Sauferei mehrhabe.«Lenz betrachtete mich eine Weile. »Unser Kind istübergeschnappt, Otto«, sagte er dann zu Köster.»Laß ihn doch, wenn er nicht will.«Lenz schenkte sich sein Glas voll. »Der Junge ist schonseit einiger Zeit etwas verrückt.«»Ist noch nicht das Schlechteste«, erklärte ich.Der Mond kam groß und rot hinter dem Dach der Fabrikgegenüber hervor. Wir saßen eine Weile und schwiegen.-67-

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