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Drei Kameraden

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Essex, nicht wahr, gnädige Frau? Der Junior von Meyer undSohn fährt so ein Ding, aber ich möchte ihn nicht geschenkthaben, diesen grellroten, auffälligen Schlitten...«Ich hörte Blumenthal schnauben und fuhr rasch fort: »DieFarbe hier kleidet Sie übrigens sehr gut, gnädige Frau –gedämpftes Kobaltblau zu Blond...«Plötzlich sah ich Blumenthal wie einen ganzen Wald vollAffen grinsen. »Meyer und Sohn – tüchtig, tüchtig...«,stöhnte er. »Und jetzt auch noch Schmonzes – Schmonzes!«Ich blickte ihn an. Ich traute meinen Augen nicht; das warecht! Sofort schlug ich weiter in dieselbe Kerbe. »HerrBlumenthal, gestatten Sie, daß ich etwas richtigstelle. Beieiner Frau sind Schmonzes nie Schmonzes. Es sindKomplimente, die in unserer Jammerzeit leider immerseltener werden. Die Frau ist kein Stahlmöbel; sie ist eineBlume – sie verlangt keine Sachlichkeit; sie verlangt dieheitere Schmonzessonne. Besser, ihr jeden Tag etwasHübsches zu sagen, als mit tierischem Ernst das ganzeLeben für sie zu arbeiten. Ihnen gesagt. Ebenfalls imVertrauen. Und dabei habe ich nicht einmal Schmonzesgeredet, sondern ein physikalisches Grundgesetzherangezogen. Blau paßt gut zu Blond.«»Gut gebrüllt, Löwe«, sagte Blumenthal strahlend. »HörenSie, Herr Lohkamp! Ich weiß, daß ich Ihnen noch glatttausend Mark abhandeln kann...«Ich trat einen Schritt zurück. Tückischer Satan, dachte ich,das ist der erwartete Schlag. Ich sah mich bereits alsAbstinent durchs Leben wandern und warf den Blick einesgemarterten Rehkitzes zu Frau Blumenthal hinüber. »AberVater...«, sagte sie.»Laß mal, Mutter«, erwiderte er. »Also ich könnte es –-117-

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