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Drei Kameraden

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»Ja«, erwiderte ich. »Es ist so schlecht gemacht, daß esnicht zu Ende sein kann.«Sie lächelte. »Das ist auch ein Grund. Aber findest du dasauch schlecht gemacht?« Sie zeigte auf einen Busch gelberRosen neben ihrem Bett.»Das ist es ja gerade«, erwiderte ich. »Die Einzelheitensind wunderbar, aber das Ganze hat keinen Sinn. Als wennes von einem gemacht ist, dem auf die wunderbare Vielfaltdes Lebens nichts anderes eingefallen ist, als es wieder zuvernichten.«»Und es wieder neu zu machen«, sagte Pat.»Auch da sehe ich den Sinn nicht«, erwiderte ich. »Besserist es dadurch bis heute nicht geworden.«»Doch Liebling«, sagte Pat, »mit uns, das hat er schon gutgemacht. Besser ging's gar nicht. Nur zu kurz. Viel zu kurz.«Ein paar Tage später spürte ich Stiche in der Brust undhustete. Der Chefarzt hörte den Lärm, als er über denKorridor ging, und steckte den Kopf in mein Zimmer.»Kommen Sie doch mal mit ins Sprechzimmer.«»Es ist weiter nichts«, sagte ich.»Das ist egal«, erwiderte er. »Mit so einem Husten dürfenSie nicht bei Fräulein Hollmann sitzen. Kommen Sie malgleich mit.«Ich zog mir mit einer sonderbaren Befriedigung imSprechzimmer das Hemd aus. Hier oben erschien einemGesundheit fast wie ein unberechtigter Vorteil; man kamsich wie ein Schieber und Drückeberger vor.Der Chefarzt sah mich eigentümlich an. »Sie scheinen sichja noch zu freuen«, sagte er stirnrunzelnd.-555-

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