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Drei Kameraden

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»Mehr Gas«, sagte Köster.»Kann ich ihn dann noch halten? Die Straße ist naß.«»Wirst es schon merken. Vor den Kurven umschalten aufden dritten Gang und mit Gas herum.«Der Motor brüllte auf. Die Luft knallte gegen meinGesicht. Ich duckte mich hinter die Windschutzscheibe.Und plötzlich rutschte ich in das Donnern der Maschinehinein, Wagen und Körper wurden eins, eine einzigeSpannung, ein hohes Vibrieren, ich fühlte die Räder untermeinen Füßen, ich fühlte den Boden, die Straße, dieGeschwindigkeit, mit einem Ruck schob sich etwas zurecht,die Nacht heulte und sauste, sie schlug alles andere aus mirheraus, die Lippen preßten sich aufeinander, die Händewurden Klammern, ich war nur noch Fahren und Rasen,besinnungslos gleichzeitig und mit höchsterAufmerksamkeit.In einer Kurve schleuderte der Wagen hinten weg. Ichsteuerte gegen, einmal, zweimal und gab Gas. EinenAugenblick war alles lose wie ein Luftballon, dann fing sichder Wagen wieder.»Gut«, sagte Köster.»Es war nasses Laub«, erwiderte ich und spürte die Wärmeund Gelöstheit, die nach jeder Gefahr über die Haut strömt.Köster nickte. »Das ist das Verfluchte bei Waldkurven imHerbst. Willst du eine Zigarette?«»Ja«, sagte ich.Wir hielten an und rauchten. »Können jetzt umkehren«,sagte Köster dann.Ich fuhr in die Stadt zurück und stieg aus. »War gut, daßwir gefahren sind, Otto. Bin jetzt drüber weg.«-445-

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