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Drei Kameraden

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trüben Unendlichkeit. Ich war unruhig, denn es kam seltenvor, daß Pat morgens mutlos und traurig war. Aber danndachte ich daran, daß sie vor einigen Tagen noch lebhaft undfroh gewesen war und daß vielleicht alles schon anders seinwürde, wenn sie wieder erwachte. Ich wußte, daß sie viel anihre Krankheit dachte, und ich wußte auch von Jaffé, daß esnoch nicht besser geworden war – aber ich hatte in meinemLeben so viele Tote gesehen, daß jede Krankheit für michimmer noch Leben und Hoffnung war. Ich wußte, daß manan einer Verwundung sterben konnte, und darin hatte ichgroße Erfahrung – aber es fiel mir gerade deshalb oft schwer,zu glauben, daß auch eine Krankheit, bei der der Menschdoch äußerlich heil blieb, gefährlich sein konnte. Dadurchkam ich immer rasch über solche Anfälle von Mutlosigkeithinweg.Es klopfte an die Tür. Ich ging hin und öffnete. Hassestand draußen. Ich legte den Finger an den Mund und tratauf den Korridor.»Verzeihen Sie«, stammelte er.»Kommen Sie zu mir herein«, sagte ich und öffnete die Türzu meinem Zimmer.Hasse blieb an der Schwelle stehen. Sein Gesicht schienkleiner geworden. Es war kreideweiß. »Ich wollte Ihnen nursagen, daß wir nicht mehr zu fahren brauchen«, sagte er, fastohne die Lippen zu bewegen.»Kommen Sie ruhig herein«, erwiderte ich, »FräuleinHollmann schläft, ich habe Zeit.«Er hatte einen Brief in der Hand und sah aus wie jemand,der einen Schuß bekommen hat, aber noch glaubt, es sei nurein Stoß gewesen.-390-

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