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Drei Kameraden

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6 Patrice Hollmann wohnte in einem großen gelbenHäuserblock, der durch ein schmales Rasenstück von derStraße getrennt war. Vor dem Eingang stand eine Laterne.Ich parkte den Cadillac direkt darunter. Er sah in dembewegten Licht aus wie ein mächtiger Elefant ausfließendem schwarzem Glanz.Ich hatte meine Garderobe noch weiter vervollständigt. Zuder Krawatte hatte ich noch einen neuen Hut und ein PaarHandschuhe gekauft – außerdem trug ich einen Ulster vonLenz, ein herrliches graues Stück aus feinster Shetlandwolle.So ausgerüstet, wollte ich meinen ersten säuferischenEindruck nachdrücklich in die Flucht schlagen.Ich hupte. Gleich darauf flammte wie eine Rakete in fünfFenstern übereinander die Treppenbeleuchtung auf. Der Liftbegann zu summen. Ich sah ihn herunterschweben wie einenhellen Förderkorb, der vom Himmel herabgelassen wurde.Patrice Hollmann öffnete die Tür und kam rasch die Treppeherunter. Sie trug eine kurze braune Pelzjacke und einenengen braunen Rock.»Hallo!« Sie streckte mir die Hand entgegen. »Ich freuemich so, herauszukommen. Ich war den ganzen Tag zuHause.«Ich hatte gern, wie sie die Hand gab – mit einem Druck,der kräftiger war, als man vermutete. Ich haßte Leute, dieeinem schlaff die Hand hinhielten wie einen toten Fisch.»Warum haben Sie mir das nicht früher gesagt«, erwiderteich. »Ich hätte Sie dann schon mittags abgeholt.«»Haben Sie denn soviel Zeit?«»Das nicht. Aber ich hätte mich schon frei gemacht.«-90-

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