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Drei Kameraden

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11 Ich war unterwegs zu Pat. Es war das erstemal, daßich sie besuchte. Bisher war sie immer nur bei mir gewesen,oder ich hatte sie vor ihrem Haus abgeholt, und wir warenirgendwohin gegangen. Aber das war stets so gewesen, alsob sie nur zu Besuch da war. Ich wollte mehr von ihr wissen.Ich wollte wissen, wie sie lebte.Mir fiel ein, daß ich ihr Blumen mitbringen könnte. Daswar leicht; die städtischen Anlagen hinter dem Rummelplatzstanden in voller Blüte. Ich sprang über das Gitter undbegann einen weißen Fliederbusch zu plündern.»Was machen Sie da?« erscholl plötzlich eine markigeStimme. Ich sah auf. Ein Mann mit einem Burgundergesichtund aufgezwirbeltem weißen Schnurrbart starrte michentrüstet an. Kein Polizist und kein Parkwächter. Höherespensioniertes Militär, das erkannte man sofort.»Das ist doch nicht schwer festzustellen«, erwiderte ichhöflich. »Ich breche hier Fliederzweige ab.«Dem Mann verschlug es einen Moment die Sprache.»Wissen Sie nicht, daß das städtische Anlagen sind?« knurrteer dann empört.Ich lachte. »Natürlich weiß ich das! Oder glauben Sie, ichhielte das hier für die Kanarischen Inseln?«Der Mann wurde blau. Ich fürchtete, der Schlag würde ihntreffen. »Sofort 'raus da, Kerl!« schrie er mit erstklassigerKasernenhofstimme. »Sie vergreifen sich an städtischemGut! Ich lasse Sie abführen!«Ich hatte inzwischen genug Flieder. »Dann fang mich mal,Großvater!« forderte ich den Alten auf, sprang nach derandern Seite übers Gitter und entschwand.-178-

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