12.07.2015 Aufrufe

Drei Kameraden

Drei Kameraden

Drei Kameraden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Schaufenster hing voll von grünen und rosafarbenenSportzeitungen und mit der Schreibmaschine getipptenRennanzeigen. An einer Wand lief ein Pult mit ein paarSchreibaufsätzen entlang. Dahinter waren drei Männer inwilder Bewegung. Einer schrie am Telefon herum, einanderer rannte mit Zetteln in den Händen hin und her, undder dritte stand, eine Melone weit auf den Hinterkopfgeschoben, eine dicke, schwarze, zerkaute Brasil zwischenden Zähnen rollend, ohne Rock, mit aufgekrempeltenHemdsärmeln hinter einem der Pulte und notierte dieEinsätze. Sein Hemd war von intensivstem Violett.Zu meinem Erstaunen herrschte mächtiger Betrieb. Eswaren fast nur kleine Leute da, Handwerker, Arbeiter, kleineBeamte, ein paar Huren und Zuhälter. Gleich an der Türhielt uns ein Mann mit schmutzigen grauen Gamaschen,grauer Melone und abgerissenem grauem Gehrock fest.»Von Bieling, Tips, die Herren? Todsicher!«»Auf dem Mond«, erwiderte Gustav, der in dem Ladenplötzlich ein ganz anderes Gesicht bekam.»Nur fünfzig Pfennig«, drängte Bieling. »Kenne dieTrainer persönlich. Von früher«, setzte er auf einen Blickvon mir hinzu.Gustav studierte bereits die Rennlisten. »Wann kommtAuteuil 'raus?« rief er zur Theke hinüber.»Fünf Uhr«, quakte der Gehilfe.»Philomene, bombiges Luder«, brummte Gustav.»Staatsgaul bei tiefem Geläuf.« Er schwitzte bereits vorAufregung. »Was ist das nächste?« fragte er.»Hoppegarten«, sagte jemand neben ihm.Gustav studierte wieder. »Wir setzen als Anfang jeder zweiEier auf Tristan, Sieg«, erklärte er mir.-358-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!