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Drei Kameraden

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Remarques besondere Sympathien gelten schon in derfrühen Schaffensphase an seinem Roman den Figuren, »dieschon oft etwas aufgeben und neu begonnen haben«. Es sinddie kleinen Leute, »die hart um ihr Dasein kämpfenmüssen«. 15Robby ist einer davon. In einem der zahlreichenBargespräche sagt er zu Ferdinand Grau, dem Maler, derseine Existenz mit Portraits nach Photos von Verstorbenenfristet:Aber ich wollte, es ginge uns nicht immer alles in dieBrüche (S. 299).Für dieses immer neue Scheitern des »deklassiertenKleinbürgers« 16in einer ihm feindlichen Gesellschaft hältFerdinand den Trost bereit, der als positive Lebensquelle des»Trotzdem« den ganzen Roman durchzieht. Er antwortetRobby:Dafür gehörst du einem Orden an, Bruder – dem Ordender Erfolglosen, Untüchtigen, mit ihren Wünschen ohneZiel, ihrer Sehnsucht, die nichts einbringt, ihrer Liebe ohneZukunft, ihrer Verzweiflung ohne Vernunft... Der geheimenBrüderschaft, die lieber verkommt, als daß sie Karrieremacht, die das Leben lieber verspielt, zerbröckelt, verliert,als daß sie das unerreichbare Bild betriebsam verfälscht odervergißt... (S. 299) Oder wie Gottfried Lenz, der von sichbehauptet, der »letzte Romantiker« (S. 13) zu sein, ananderer Stelle formuliert: »Ziele machen das Lebenbürgerlich.« (S. 227)»Bürgerlichkeit«, d.h. ein geordnetes, begrenztes, nur aufSicherheit und materiellen Erfolg ausgerichtetes Leben, istdas Schreckgespenst aller Remarqueschen Sympathieträger.Robby variiert das Thema, als er den an seinem Lebensziel,-573-

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