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Drei Kameraden

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tranken wir abwechselnd beides. Damit Fred nicht sovielArbeit mit dem Eingießen hatte, nahmen wir ziemlich großeGläser. Wir waren jetzt in glänzender Stimmung. Ab und zusahen wir draußen nach, ob es auch blitzte. Wir hätten esganz gern blitzen sehen, aber wir hatten kein Glück. Esblitzte immer gerade dann, wenn wir drin waren. Fred sagte,daß er eine Braut hätte, die Tochter einesAutomatenrestaurantbesitzers. Aber er wollte mit demHeiraten noch warten, bis der Alte tot wäre, damit er ganzgenau wüßte, daß sie das Restaurant mitbekäme. Ich fandihn etwas vorsichtig, aber er bewies mir, daß der Alte einunberechenbares Aas sei, das es fertigbrächte, im letztenAugenblick das Restaurant der Methodistengemeinde zuvermachen. Da gab ich nach. Fred war übrigens ziemlichoptimistisch. Der Alte hatte sich erkältet, und Fred meinte,vielleicht sei es Grippe, und die wäre doch sehr gefährlich.Ich mußte ihm leider sagen, daß Grippe für Alkoholikernichts bedeute, im Gegenteil, daß klapprige Säufermanchmal darunter geradezu aufblühten und Speckansetzten. Fred meinte, es wäre auch egal, vielleicht käme erdann unter irgendein Auto. Ich gab zu, daß besonders aufnassem Asphalt die Möglichkeit bestünde. Fred ging daraufhin und sah nach, ob es schon regnete. Aber es war nochtrocken. Es donnerte nur stärker. Ich gab ihm ein GlasZitronensaft zu trinken und ging zum Telefon. Im letztenAugenblick besann ich mich, daß ich ja nicht telefonierenwollte. Ich winkte dem Apparat zu und wollte meinen Hutvor ihm ziehen. Aber dann merkte ich, daß ich ihn gar nichtaufhatte.Als ich zurückkam, waren Köster und Lenz da. »Hauchmich mal an«, sagte Gottfried.Ich hauchte. »Rum, Kirsch und Absinth«, sagte er.-193-

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