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Drei Kameraden

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zusammengebrochen, verfälscht und vergessen. Und wernicht vergessen konnte, dem blieben nur die Ohnmacht, dieVerzweiflung, die Gleichgültigkeit und der Schnaps. DieZeit der großen Menschen- und Männerträume war vorbei.Die Betriebsamen triumphierten. Die Korruption. DasElend.»Sie haben's gut, Sie sind allein«, sagte Hasse. Alles ganzschön – wer allein war, konnte nicht verlassen werden. Abermanchmal, abends, dann zerbrach das künstliche Gebäude,das Leben verwandelte sich in eine schluchzende, jagendeMelodie, einen Strudel von wilder Sehnsucht, von Begehren,Schwermut und Hoffnung, herauszukommen aus diesemsinnlosen Betäuben, heraus aus dem sinnlosen Geleier dieserewigen Drehorgel, ganz gleich, wohin es ging. Ach, diesesarmselige Bedürfnis nach einem bißchen Wärme – konntenes denn nicht zwei Hände sein und ein geneigtes Gesicht?Oder war das auch nur Täuschung und Verzicht und Flucht?Gab es denn etwas anderes als Alleinsein?Ich schloß das Fenster. Nein, es gab nichts anderes. Füralles andere hatte man viel zuwenig Boden unter den Füßen.Aber am nächsten Morgen brach ich frühzeitig auf undklopfte den Besitzer eines kleinen Blumenladens aus seinerWohnung, bevor ich zur Werkstatt ging. Ich suchte einenBusch Rosen bei ihm aus und sagte ihm, er möge sie gleichfortschicken. Es war ein wenig sonderbar für mich, als ichdie Adresse langsam auf die Karte schrieb: PatriceHollmann.-72-

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