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Drei Kameraden

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Ferdinand. Sie wühlen nicht darin herum wie ein Maulwurf.«Grau starrte ihn an. »Prost«, sagte Gottfried.»Prost«, sagte Ferdinand. »Prost, du Kork!«Sie tranken ihre Gläser leer. »Ich möchte ganz gern einKork sein«, sagte ich und trank mein Glas ebenfalls aus. »Soeiner, der alles richtig macht und dem alles gelingt.Wenigstens eine Zeitlang mal.«»Apostata!« Ferdinand warf sich in seinen Sessel zurück,daß er krachte. »Willst du zum Deserteur werden? DieBrüderschaft verraten?«»Nein«, sagte ich, »ich will nichts verraten. Aber ichwollte, es ginge uns nicht immer alles in die Brüche.«Ferdinand beugte sich vor. Sein großes, wildes Gesichtzuckte. »Dafür gehörst du einem Orden an, Bruder – demOrden der Erfolglosen, Untüchtigen, mit ihren Wünschenohne Ziel, ihrer Sehnsucht, die nichts einbringt, ihrer Liebeohne Zukunft, ihrer Verzweiflung ohne Vernunft.« Erlächelte. »Der geheimen Brüderschaft, die lieber verkommt,als daß sie Karriere macht, die das Leben lieber verspielt,zerbröckelt, verliert, als daß sie das unerreichbare Bildbetriebsam verfälscht oder vergißt – das Bild, Bruder, das sieim Herzen trägt, unverlöschlich eingegraben in den Stundenund Tagen und Nächten, wo es nichts gab als das eine: dasnackte Leben und das nackte Sterben.«Er hob sein Glas und winkte Fred an der Bar. »Gib mir zutrinken.«Fred brachte die Flasche. »Soll ich noch etwasGrammophon spielen?« fragte er.»Nein«, sagte Lenz. »Wirf dein Grammophon 'raus undbring größere Gläser. Und dann mach die Hälfte von dem-441-

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