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Drei Kameraden

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Lenz und ich, aber die Werkstatt gehörte eigentlich Kösterallein. Er war früher unser Schulkamerad und unserKompanieführer gewesen; dann Flugzeugführer, später eineZeitlang Student, dann Rennfahrer – und schließlich hatte erdie Bude hier gekauft. Erst war Lenz, der sich einige Jahre inSüdamerika herumgetrieben hatte, dazugekommen – dannich.Ich nahm eine Zigarette aus der Tasche. Eigentlich konnteich ganz zufrieden sein. Es ging mir nicht schlecht, ich hatteArbeit, ich war kräftig, ich wurde nicht leicht müde, ich warheil, wie man das so nennt – aber es war doch besser, nichtallzuviel darüber nachzudenken. Besonders nicht, wenn manallein war. Und abends auch nicht. Da kam ab und zu nocheinmal etwas von früher und starrte einen aus toten Augenan. Aber dafür hatte man den Schnaps.Draußen quietschte das Tor. Ich zerriß den Zettel mit denDaten meines Lebens und warf ihn in den Papierkorb. DieTür flog auf. Gottfried Lenz stand im Rahmen, lang, mager,mit strohblonder Mähne und einer Nase, die für einen ganzanderen Mann gepaßt hätte. »Robby«, brüllte er, »alterSpeckjäger, steh auf und nimm die Knochen zusammen!Deine Vorgesetzten wollen mit dir reden!«»Herrgott!« Ich stand auf. »Ich habe gehofft, ihr hättetnicht dran gedacht! Macht's gnädig, Kinder!«»Das könnte dir so passen!« Gottfried legte ein Paket aufden Tisch, in dem es mächtig klirrte. Köster kam hinter ihmdrein. Lenz baute sich vor mir auf. »Robby, was ist dir heutemorgen zuerst begegnet?«Ich dachte nach. »Ein tanzendes altes Weib.«»Heiliger Moses! Ein schlechtes Vorzeichen! Paßt aber zu-11-

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