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Drei Kameraden

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der Medizin im Ruhestand werde ich sie dir massieren, trotzdeiner Rüpeleien. Komm mit, du Meisterboxer.«Wir gingen in die Werkstatt, und Gottfried machte sichmit etwas Öl über meine Hand her. »Hast du Pat gesagt, daßwir unser eintägiges Jubiläum als Taxichauffeure feiern?«fragte ich ihn.Er pfiff durch die Zähne. »Genierst du dich deswegen,Bursche?«»Halt den Schnabel!« erwiderte ich. Besonders weil errecht hatte. »Hast du es gesagt?«»Die Liebe«, erklärte Gottfried ungerührt, »ist etwasHerrliches. Aber sie verdirbt den Charakter.«»Dafür macht Alleinsein taktlos, du trüber Solist.«»Takt ist eine stillschweigende Vereinbarung, übergemeinsame Fehler hinwegzusehen, anstatt sich zu läutern.Also eine elende Kompromißhandlung. Dazu gibt sich eindeutscher Veteran nicht her, Baby.«»Was würdest du denn an meiner Stelle machen«, fragteich, »wenn jemand dich zu einer Taxifahrt anriefe und dusähest dann, daß es Pat wäre?«Er schmunzelte. »Ich würde auf keinen Fall Fahrgeld vonihr verlangen, mein Sohn.«Ich gab ihm einen Stoß, daß er von seinem dreibeinigenBock fiel. »Du Heuschrecke! Weißt du, was ich tun werde?Ich werde sie heute abend einfach mit dem Taxi abholen.«»Recht so!« Gottfried hob segnend die Hand. »Nur dieFreiheit nicht verlieren! Sie ist kostbarer als die Liebe. Dasweiß man aber immer erst hinterher. Das Taxi kriegst dutrotzdem nicht. Das brauchen wir für Ferdinand Grau undValentin. Es wird ein seriöser, aber großer Abend.«-202-

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