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Drei Kameraden

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Wir gingen Skilaufen. Ich hatte ganz gut gelernt, und wirbrauchten nicht mehr auf die Übungswiese. Unterwegsbegegneten wir einem Mann mit Brillantringen, kariertenHosen und einem wehenden Künstlerschlips. »KomischeGestalten gibt es hier«, sagte ich.Antonio lachte. »Das ist ein wichtiger Mann. EinLeichenbegleiter.«»Was?« fragte ich erstaunt.»Ein Leichenbegleiter«, wiederholte Antonio. »Es sinddoch hier Kranke aus aller Welt. Besonders viele ausSüdamerika. Nun, und die meisten Familien wollen dochihre Angehörigen zu Hause beerdigen lassen. Dann reist soein Leichenbegleiter für eine anständige Entschädigung mitund bringt die Zinksärge hin. Auf diese Weise werden dieseLeute wohlhabend und kommen viel herum. Den da hat derTod zum Dandy gemacht, wie Sie sehen.«Wir stiegen noch eine Zeitlang weiter auf, dann schnalltenwir die Schier an und liefen. Die weißen Hänge schwangenauf und ab, und hinter uns raste kläffend, ab und zu bis andie Brust einsinkend, Billy, wie ein rotbrauner Ball. Er hattesich wieder an mich gewöhnt, wenn er auch oft unterwegskehrtmachte und spornstreichs mit fliegenden Ohren zumSanatorium zurückjagte.Ich übte Kristianias, und jedesmal, wenn ich den Abhanghinunterglitt und mich auf den Schwung vorbereitete undden Körper lose machte, dachte ich: Wenn dieser gelingt,ohne daß ich falle, wird Pat gesund. Der Wind sauste mir umdas Gesicht, der Schnee war schwer und zähe, aber ichstemmte mich immer aufs neue ab, ich suchte immer steilereAbfahrten, immer schwierigeres Gelände, und als es wiederund wieder gelang, dachte ich: Gerettet!, und wußte, daß es-543-

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