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Drei Kameraden

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Ich packte die Sachen aus. Lisa zog sich inzwischen um.Zuerst zog sie das Kleid aus, obschon ich wußte, daß ihr dieFüße am meisten weh taten. Sie mußte ja so viel laufen. Siestand da, in ihren hohen Lackstiefeln bis zum Knie und inschwarzer Wäsche.»Wie findest du meine Beine?« fragte sie.»Klasse, wie immer.«Sie war zufrieden und setzte sich erleichtert auf das Bett,um die Schuhe loszuschnüren. »Hundertzwanzig Markkosten die«, sagte sie und hielt sie mir hin. »Bis man das malverdient hat, sind sie schon wieder in Bruch.«Sie nahm einen Kimono aus dem Schrank und ein Paarverblichene Brokathalbschuhe aus besseren Tagen. Dabeilächelte sie fast schuldbewußt. Sie wollte gefallen. Es würgtemich plötzlich etwas, so hier oben in der kleinen Bude, alswäre mir jemand gestorben.Wir saßen, und ich sprach behutsam mit ihr. Aber siemerkte trotzdem, daß sich etwas verändert hatte. IhreAugen wurden ängstlich. Es war nie mehr zwischen unsgewesen als das, was der Zufall gebracht hatte. Abervielleicht verpflichtete und band das mehr als vieles andere.»Du gehst?« fragte sie, als ich aufstand – als hätte sie esschon lange gefürchtet.»Ich habe noch eine Verabredung...«Sie sah mich an. »So spät?«»Geschäftlich. Wichtig für mich, Lisa. Muß versuchen,jemand noch zu treffen. Sitzt um diese Zeit gewöhnlich imAstoria.«Keine Frauen sind verständiger für so was als Mädchen wieLisa. Aber keiner Frau kann man auch so wenig vorlügen-212-

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