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Drei Kameraden

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Die Beamten erwiderten nichts. Sie sahen aufmerksam dasganze Zimmer durch, nachdem sie die Tür geschlossenhatten. Sie holten ein paar Briefe aus einemSchrankschubfach und verglichen die Schrift mit den Briefenauf dem Tisch. Der jüngere von beiden nickte. »Weißjemand den Grund?«Ich erzählte, was ich wußte. Er nickte wieder und schriebmeine Adresse auf. »Können wir ihn wegbringen lassen?«fragte der Arzt.»Ich habe ein Krankenauto bestellt bei der Charité«,erwiderte der jüngere Beamte. »Es muß gleich kommen.«Wir warteten. Es war still im Zimmer. Der Arzt kniete aufdem Boden neben Hasse. Er hatte ihm alle Kleider geöffnetund frottierte abwechselnd die Brust mit einem Handtuchund machte Wiederbelebungsversuche. Man hörte nur dasPfeifen und Röcheln der Luft, die in die toten Lungen ausundeinströmte.»Der zwölfte in dieser Woche«, sagte der jüngere Beamte.»Aus dem gleichen Grund?« fragte ich.»Nein. Fast alle wegen Arbeitslosigkeit. Zwei Familien,eine mit drei Kindern. Mit Gas natürlich. Familien nehmenfast immer Gas.«Die Träger kamen mit ihrer Bahre. Frida huschte mit ihnenhinein. In einer Art Gier starrte sie Hasses kläglichenKörper an. Sie hatte rote Flecken im Gesicht und schwitzte.»Was wollen Sie hier?« fragte der ältere Beamte grob.Sie fuhr zurück. »Ich muß doch meine Aussage machen«,stotterte sie.»'raus!« sagte der Beamte.Die Träger legten eine Decke über Hasse und brachten ihn-407-

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