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Drei Kameraden

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sie lange nicht mehr gesehen – seit ich Pat kannte, nichtmehr.»Wo warst du denn so lange, Lisa?«Sie zuckte die Achseln. »Ist ja egal. Wollte dich nur malwiedersehen. Na, dann kann ich ja losziehen.«»Wie geht's dir denn?«»Laß man –«, sagte sie. »Streng dich nicht an.«Ihr Mund zitterte. Sie sah verhungert aus. »Ich kommedoch noch ein bißchen mit dir«, sagte ich.Ihr armes, gleichgültiges Hurengesicht belebte sich undwurde kindlich. Ich kaufte unterwegs in einer derChauffeurkneipen, die die ganze Nacht offen waren, ein paarKleinigkeiten, damit sie etwas zu essen hatte. Sie wollteanfangs nicht; erst als ich sagte, ich hätte selbst Hunger, gabsie nach. Aber sie achtete darauf, daß ich nicht betrogenwurde und schlechte Stücke erhielt.Sie wollte auch kein halbes Pfund Schinken; sie meinte, einviertel wäre genug, wenn wir noch Frankfurter Würstchennähmen. Aber ich blieb bei dem halben und zwei BüchsenWürstchen.Sie wohnte in einer Dachkammer, die sie sich etwaseingerichtet hatte. Eine Petroleumlampe stand auf demTisch und neben dem Bett, auf einer Flasche, eine Kerze. Anden Wänden hingen Bilder, die aus Zeitschriftenausgeschnitten und mit Reißnägeln befestigt waren. Auf derKommode lagen ein paar Detektivromane; daneben einPäckchen schweinischer Fotografien. Manche Besucher,besonders verheiratete, wollten so was sehen. Lisa fegte siein die Schublade und holte ein zerschlissenes, aber sauberesTischtuch heraus.-211-

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