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Drei Kameraden

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wollte einfach nicht, das war alles.Ich war auf eine geradezu kindische Weise enttäuscht.Jetzt spürte ich erst, wie sehr ich mich auf den Abendgefreut hatte. Ich ärgerte mich darüber, daß ich soenttäuscht war, und ich wollte nicht, daß sie es merkte.»Also schön«, sagte ich, »dann ist nichts zu machen. AufWiedersehen.«Sie sah mich forschend an. »So eilig ist es nicht. Ich binerst um neun verabredet. Wir können noch etwasSpazierengehen. Ich war die ganze Woche nicht draußen.«»Gut«, sagte ich widerstrebend. Ich fühlte mich plötzlichmüde und leer.Wir gingen die Straße entlang. Der Abend warklargeworden, und die Sterne standen zwischen denDächern. Wir kamen an einer Rasenanlage vorbei, auf der imSchatten ein paar Büsche standen. Patrice Hollmann bliebstehen. »Flieder«, sagte sie, »es riecht nach Flieder! Aber dasist doch ganz unmöglich, es ist ja noch zu früh.«»Ich rieche auch nichts«, erwiderte ich.»Doch!« Sie beugte sich über das Geländer.»Es ist eine Daphne indica, meine Dame«, kam eine rauheStimme aus dem Dunkel.Ein städtischer Gartenarbeiter mit einer Mütze mit einemMessingschild lehnte da an einem Baum. Er kam etwasschwankend heran. Ein Flaschenhals blinkte aus seinerTasche. »Wir ha'm sie heute gesetzt«, erklärte er untermächtigem Schluckauf. »Drüben steht sie.«»Danke schön«, sagte Patrice Hollmann und wandte sichmir zu. »Riechen Sie es immer noch nicht?«»Doch, jetzt rieche ich was«, antwortete ich widerwillig.-130-

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