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Drei Kameraden

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Er stand eine Sekunde wie versteinert. »Mensch«, sagte erdann leise und leckte sich die Lippen, »das wird dir nochmonatelang leid tun!« Er holte aus. Der Schlag hätte michbewußtlos gemacht. Aber ich war vorbereitet, drehte undduckte mich, und die Faust sauste mit voller Gewalt auf diescharfe Stahlklaue meiner Andrehkurbel, die ich in derlinken Hand versteckt bereitgehalten hatte. Aufheulendsprang der Portier zurück und schüttelte die Hand. Erzischte vor Schmerz wie eine Dampfmaschine und standganz frei, ohne Deckung.Ich schoß aus dem Wagen. »Kennst du mich wieder?«fauchte ich und schlug ihm gegen den Magen.Er kippte um. »Eins«, begann Gustav von der Kasse her zuzählen, »zwei – drei...«Bei fünf kam der Portier glasig wieder hoch. Ich sah wievorher sein Gesicht vor mir, ganz genau, dieses gesunde,breite, dumme, gemeine Gesicht, diesen ganzen gesunden,kräftigen Kerl, dieses Schwein, das nie kranke Lungen habenwürde, und ich spürte plötzlich roten Qualm im Gehirn undin den Augen, ich sprang los und schlug und schlug, ichschlug alles, was sich in mir aufgespeichert hatte in diesenTagen und Wochen hinein in dieses gesunde, breite,blökende Gesicht, bis ich zurückgerissen wurde...»Mensch, du schlägst ihn ja tot...«, rief Gustav.Ich sah mich um. Der Portier lehnte blutüberströmt an derMauer. Jetzt knickte er zusammen, fiel um und begannlangsam wie ein riesiges, glitzerndes Insekt in seinerUniform auf allen vieren dem Eingang zuzukriechen.»Der schlägt so leicht nicht wieder«, sagte Gustav. »Aberlos, jetzt türmen, bevor jemand kommt! Das war schonschwere Körperverletzung.«-331-

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