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Drei Kameraden

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»Aber das geht doch nicht; der Schaffner bleibt ja imWagen.«»Es geht schon. Schließ nur deine Tür nicht ab.«Ich ging zurück, an dem Schaffner vorbei, der mich ansah.Auf der nächsten Station stieg ich mit dem Hund aus undging über den Bahnsteig am Schlafwagen vorbei bis zumnächsten Wagen. Hier wartete ich, bis der Schaffnerausstieg, um mit dem Zugführer zu schwätzen. Dann stiegich wieder ein, ging durch den Wagen bis zu denSchlafwagenabteilen und kam zu Pat, ohne daß mich jemandgesehen hatte. Sie trug einen weichen weißen Mantel undsah wunderschön aus. Ihre Augen glänzten. »Ich bin jetztganz darüber weg, Robby«, sagte sie.»Das ist gut. Aber willst du dich nicht zu Bett legen? Es istmächtig knapp hier. Ich setze mich dann zu dir.«»Ja, aber...«, sie zögerte und zeigte auf das obere Bett.»Wenn nun die Vorsteherin des Vereins für gefalleneMädchen plötzlich in der Tür steht...«»Bis Frankfurt ist's noch lange«, sagte ich. »Ich passeschon auf. Ich schlafe nicht ein.«Kurz vor Frankfurt ging ich in mein Abteil zurück. Ichsetzte mich in die Fensterecke und versuchte zu schlafen.Aber in Frankfurt stieg ein Mann mit einem Seehundsbartein, der sofort einen Koffer auspackte und zu essen begann.Er aß so intensiv, daß ich nicht zum Schlafen kam. DieMahlzeit dauerte fast eine Stunde. Dann wischte derSeehund sich den Bart, legte sich lang und begann einKonzert, wie ich es nie vorher gehört hatte. Es war keineinfaches Schnarchen; es war ein heulendes Seufzen,unterbrochen von stoßweisem Stöhnen und langgezogenemBlubbern. Ich konnte kein System darin entdecken, so-425-

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