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Drei Kameraden

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Alfons.»Stimmt«, sagte ich, »aber können muß man's, auch.«»Alles Training. Ihr wollt bloß alle mit dem Kopp durchdie Wand. Gibt sich aber mit den Jahren.«Er legte das »Miserere« aus dem »Troubadour« auf dasGrammophon. Es wurde schnell hell.Ich ging nach Hause. Alfons hatte mir noch ein großesGlas Fernet-Branca zu trinken gegeben. Ich merkte, daßjetzt weiche Beile hinter meiner Stirn klopften. Die Straßewar nicht mehr glatt. In meinen Schultern saß Blei. Ich hattegenug.Langsam ging ich die Treppe hinauf und suchte in derTasche nach meinem Schlüssel. Da hörte ich im Halbdunkeljemand atmen. Etwas Bleiches, Undeutliches hockte auf deroberen Treppenstufe. Ich machte zwei Schritte. »Pat –«,sagte ich verständnislos – »Pat – was machst du denn hier?«Sie bewegte sich. »Ich glaube, ich habe etwas geschlafen...«»Ja aber, wie kommst du denn hierher?«»Ich habe doch deinen Hausschlüssel...«»Das meine ich nicht. Ich meine...« Die Trunkenheit wich,ich sah die abgetretenen Stufen der Treppe, die abgeblätterteWand und das silberne Kleid, die schmalen, leuchtendenSchuhe – »ich meine, daß du überhaupt hier bist...«»Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit...«Sie stand auf und dehnte sich, als wäre es dasSelbstverständlichste von der Welt, daß sie in der spätenNacht hier auf der Treppe gesessen hatte. Dann schnuppertesie. »Lenz würde jetzt sagen – Kognak, Rum, Kirsch,Absinth...«-235-

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