12.07.2015 Aufrufe

Drei Kameraden

Drei Kameraden

Drei Kameraden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kam nach einer halben Stunde so verstört zurück, als hätte erdie Seeschlange gesehen. Schweigend schrieb er den Scheckaus und einen zweiten dazu. Er wollte die Maschine jetzt aufder Stelle kaufen. Aber Köster lachte ihn aus. Er hätte sie fürkein Geld der Erde mehr hergegeben. Doch so tadellos derWagen nun innen auch war – von außen sah er immer nochwüst aus. Wir hatten für den täglichen Gebrauch einebesonders altmodische Karosserie, die gerade paßte, daraufgesetzt; der Lack war blind, die Kotflügel hatten Risse, unddas Verdeck war reichlich zehn Jahre alt. Wir hätten das allesbesser machen können – aber wir hatten einen Grund, esnicht zu tun. Der Wagen hieß Karl. Karl, dasChausseegespenst.Karl schnob die Chaussee entlang.»Otto«, sagte ich, »da kommt ein Opfer.«Hinter uns hupte ungeduldig ein schwerer Buick. Er holterasch auf. Bald lagen die Kühler nebeneinander. Der Mannam Steuer sah lässig herüber. Sein Blick streifte von obenherab den ruppigen Karl. Dann wendete er sich ab und hatteuns schon vergessen.Ein paar Sekunden später mußte er feststellen, daß Karlsich immer noch auf gleicher Höhe mit ihm befand. Errückte sich etwas zurecht, blickte uns amüsiert an und gabGas. Aber Karl wankte nicht. Wie ein Terrier neben einerDogge hielt er sich weiter klein und flink neben derstrahlenden Lokomotive aus Nickel und Lack.Der Mann faßte das Steuerrad fester. Er war vollkommenahnungslos und verzog spöttisch die Lippen. Man sah, daßer uns jetzt zeigen wollte, was sein Schlitten leistete. Er tratso kräftig auf den Gashebel, daß der Auspuff zwitscherte-15-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!