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Drei Kameraden

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Der Alte starrte mich an. Dann stieß er hervor: »Eindeutscher Mann entschuldigt sich nicht! Schon gar nicht beieinem Asiaten!« und warf die Tür krachend hinter sich zu.»Was ist denn mit dem Briefmarkenhengst los?« fragte icherstaunt.»Der war doch immer sanft wie ein Lamm.«»Er läuft seit ein paar Monaten in jede Wahlversammlung«,erwiderte Georgie aus dem Dunkel.»Ach so!«Orlow und Erna Bönig waren schon gegangen. FrauZalewski begann plötzlich zu weinen. »Nehmen Sie es sichnicht zu sehr zu Herzen«, sagte ich. »Es ist ja doch nichtsdran zu ändern.«»Es ist zu schrecklich«, schluchzte sie. »Ich mußausziehen, ich komme nicht darüber weg!«»Sie werden schon darüber wegkommen«, sagte ich. »Ichhabe einmal ein paar hundert Leute so gesehen.Gasvergiftete Engländer. Bin auch drüber weggekommen.«Ich gab Georgie die Hand und ging in mein Zimmer. Eswar dunkel. Unwillkürlich sah ich zum Fenster, ehe ichLicht machte. Dann horchte ich zu Pat hinüber. Sie schlief.Ich ging zum Schrank, holte die Flasche Kognak undschenkte mir ein Glas ein. Es war guter Kognak, und es wargut, ihn zu haben. Ich stellte die Flasche auf den Tisch. Dasletzte Glas daraus hatte Hasse getrunken. Ich dachtedarüber nach, daß es besser gewesen wäre, ihn nicht allein zulassen. Ich war bedrückt, aber ich konnte mir keinenVorwurf machen. Ich hatte so vieles mitgemacht, daß ichwußte, daß entweder alles, was man tat, ein Vorwurf war,oder daß es nie einen gab. Es war das Unglück Hassesgewesen, daß ihm das an einem Sonntag passiert war. An-409-

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