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Drei Kameraden

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Dann war sie sofort wieder ruhig und unbewegt. DerTotenkopf zankte mit dem Gigolo.Der Russe rauchte eine Zigarette nach der andern. DerGeiger gab ihm Feuer. Ein Mädchen schluckte plötzlichkrampfhaft, hielt das Taschentuch vor den Mund, sah hineinund wurde blaß.Ich blickte den Saal entlang. Da waren die Tische derSportsleute, da die Tische mit gesunden Bürgern, da saßenFranzosen, da Engländer, Holländer mit den behäbigenSilben ihrer Sprache, die nach Wiesen und Meer klang – undzwischen ihnen hockte die kleine Kolonie der Krankheit unddes Todes, fiebrig, schön und verloren. Wiesen und Meer –ich sah Pat an – Wiesen und Meer – Schaum und Sand undSchwimmen –, ach, dachte ich, du geliebte schmale Stirn! Ihrgeliebten Hände! Du geliebtes Leben, das man nur lieben,aber nicht retten kann.Ich stand auf und ging nach draußen. Mir war heiß vorBedrängnis und Ohnmacht. Ich ging langsam den Wegentlang. Die Kälte durchrieselte mich, und der Wind hinterden Häusern ließ meine Haut frösteln. Ich ballte die Fäusteund starrte lange gegen die harten weißen Berge, in einemwilden Gemisch von Haltlosigkeit, Wut und Schmerz.Ein Schlitten klingelte unten auf der Straße vorbei. Ichging zurück. Pat kam mir entgegen. »Wo warst du?«»Mal draußen.«»Bist du schlecht gelaunt?«»Gar nicht.«»Liebling, sei froh! Sei froh heute! Meinetwegen! Werweiß, wann ich wieder auf einen Ball gehen kann.«»Noch sehr oft.«-548-

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