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Drei Kameraden

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kannte, von tausend Gedanken, Erinnerungen, von dem, wassie geformt hatte, bevor ich da war, nicht einmal von diesenLeuten hier konnte ich sie lösen –Neben mir sprach die Frau mit ihrer brüchigen Stimme.Sie suchte einen Gefährten für eine Nacht, ein Stückfremdes Leben, um sich aufzupeitschen, um zu vergessen,sich und die allzu schmerzhafte Klarheit, daß nie etwasbleibt, kein Ich und kein Du und am wenigsten ein Wir.Suchte sie im Grunde nicht dasselbe wie ich? EinenGefährten, um die Einsamkeit des Lebens zu vergessen,einen <strong>Kameraden</strong>, um die Sinnlosigkeit des Daseins zubestechen?»Kommen Sie«, sagte ich, »wir wollen zurückgehen. Es isthoffnungslos – das was Sie wollen – und auch das, was ichwill.«Sie sah mich einen Augenblick an. Dann warf sie den Kopfin den Nacken und lachte.Wir gingen noch in ein paar andere Lokale. Breuer warerhitzt, redselig und hoffnungsvoll. Pat war stiller geworden.Sie fragte mich nicht, sie machte mir keine Vorwürfe, sieversuchte nichts aufzuklären, sie war einfach da, manchmaltanzte sie, dann schien es, als glitte sie durch einen Schwarmvon Marionetten und Karikaturen wie ein stilles, schönes,schmales Schiff, und manchmal lächelte sie mir zu.Die Dösigkeit der Nachtlokale wischte mit graugelbenHänden über die Wände und die Gesichter. Die Musikschien unter einem gläsernen Katafalk zu spielen. DerKahlkopf trank Kaffee. Die Frau mit den Eidechsenhändensah starr vor sich hin. Breuer kaufte von einem übermüdetenBlumenmädchen Rosen und verteilte sie an Pat und die-228-

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