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Drei Kameraden

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die Hand schützend vor die Augen. So starrte sie nachNorden, als könne sie schon die Türme der Stadt sehen.»Wie weit ist es?« fragte sie.»So an tausend Kilometer. Im Mai fahren wir hinunter.Dann holt Otto uns ab.«»Im Mai«, wiederholte sie. »Mein Gott, im Mai.«Die Sonne versank langsam. Das Tal wurde lebendig; dieSchatten, die bisher starr in den Bodenfalten gehockt hatten,begannen lautlos hervorzuhuschen und höher zu kletternwie blaue Riesenspinnen. Es wurde kühl. »Wir müssenzurück, Pat«, sagte ich.Sie blickte auf, und ihr Gesicht war plötzlich wie zerfallenvor Schmerz. Ich sah auf einmal, daß sie alles wußte. Siewußte, daß sie nie mehr über diese gnadenlose Bergkette amHorizont hinwegkommen würde, sie wußte es und wollte esverbergen, so wie wir es vor ihr verbergen wollten, abereinen Augenblick lang verlor sie die Fassung, und allerJammer der Welt brach aus ihren Augen. »Laß uns noch einStück herunterfahren«, sagte sie. »Nur ein ganz kleinesStück abwärts.«»Komm«, erwiderte ich, nachdem ich Köster angesehenhatte. Sie stieg zu mir hinten in den Wagen, ich bettete sie inmeinen Arm und zog die Decke über uns beide. Der Wagenbegann langsam bergab zu fahren, in das Tal und in dieSchatten.»Robby, Liebling«, flüsterte Pat an meiner Schulter, »jetztist es, als ob wir nach Hause führen, zurück in unserLeben...«»Ja«, sagte ich und zog die Decke bis an ihr Haar.Es wurde rasch dunkler, je tiefer wir kamen. Pat lag ganzunter den Decken. Sie schob ihre Hand auf meine Brust,-520-

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