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Drei Kameraden

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»Ruhe, Robby«, erwiderte Ferdinand unbeirrt und starrtePat aus seinen riesigen blauen Kinderaugen an. »Der Schnapsmacht dich bösartig – mich menschlich. Das ist derUnterschied zwischen unseren Generationen.«»Er ist so an zehn Jahre älter als ich«, warf ich ein.»Das ist heute eine Generation Unterschied«, fuhrFerdinand fort. »Ein Leben Unterschied. Ein JahrtausendUnterschied. Was wißt ihr Burschen denn vom Dasein! Ihrfürchtet euch ja vor euren eigenen Gefühlen. Ihr schreibtkeine Briefe – ihr telefoniert; ihr träumt nicht mehr – ihrmacht eine Wochenendtour; ihr seid vernünftig in der Liebeund unvernünftig in der Politik – ein erbärmlichesGeschlecht!«Ich hörte nur mit einem Ohr hin; mit dem andern horchteich zu Braumüller hinüber. Er erklärte Patrice Hollmanngerade etwas schwankend, daß sie unbedingt bei ihmAutofahren lernen müsse. Er werde ihr alle seine Trickszeigen.Bei der nächsten Gelegenheit nahm ich ihn beiseite. »Es istsehr ungesund, Theo, für einen Sportsmann, sich zuviel umFrauen zu kümmern.«»Für mich nicht«, meinte Braumüller, »ich habe einefabelhafte Natur.«»Schön. Dann will ich dir sagen, was bestimmt auch fürdich gesund ist: Wenn du eins mit dieser Flasche auf denKopf geschlagen kriegst.«Er grinste. »Steck den Degen ein, Kleiner. Weißt du,woran man einen Kavalier erkennt? Daß er sich anständigbenimmt, wenn er besoffen ist. Und weißt du, was ich bin?«»Ein Renommist!«-151-

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