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Drei Kameraden

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»Was, tatsächlich?« fragte ich.Der Mann mit der zerkauten Brasilzigarre und demfarbenprächtigen Hemd nickte sauer und nahm mir meinenZettel ab. »Wer hat Ihnen den Tip gegeben?«»Ich«, sagte Bieling eilig mit einem schrecklich demütigen,erwartungsvollen Lächeln und drängte sich mit einerVerbeugung vor. »Ich, wenn Sie gestatten – meineBeziehungen...«»Na, Mensch...« Der Chef sah ihn gar nicht an und zahltemir das Geld aus. Einen Augenblick entstand völlige Stilleim ganzen Raum. Alles sah zu. Sogar der unentwegte Esserhob den Kopf.Ich steckte die Scheine ein. »Aufhören!« flüsterte Bieling.»Aufhören!« Er hatte rote Flecke im Gesicht. Ich schob ihmzehn Mark in die Hand. Gustav schmunzelte und boxtemich in die Rippen. »Siehst du, was habe ich dir gesagt!Mußt nur auf Gustav hören, dann scheffelst du Geld!«Ich vermied es, den ehemaligen Sanitätsgefreiten an GipsyII zu erinnern. Es fiel ihm gleich darauf auch wohl selberein. »Wollen losgehen«, sagte er, »ist heute kein richtigerTag für Künstler.«An der Tür zupfte mich jemand am Ärmel. Es war dasFleißige Lieschen. »Was würden Sie beim Maslowski-Gedächtnisrennen tippen?« fragte er mit gierigem Respekt.»Nur o Tannenbaum«, sagte ich und ging mit Gustav in dienächste Kneipe, um auf die Gesundheit von L'heure bleueein Glas zu trinken.Eine Stunde später hatte ich dreißig Mark wieder verloren.Ich hatte es doch nicht lassen können. Aber dann hörte ichauf. Bieling steckte mir beim Fortgehen einen Zettel zu.»Wenn Sie mal irgendwas brauchen! Oder Ihre Bekannten.-363-

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