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Drei Kameraden

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Sie antwortete nicht; aber sie sah mich an.»Bei dir!« sagte ich. »Und jetzt ohne Reue an die Gewehregegen Egbert!«Ich hatte mittags nur eine Tasse Bouillon in derChauffeurkneipe getrunken. Es war deshalb nicht besondersschwer, alles aufzuessen, was da war. Dazu trank ich,ermuntert von Pat, auch die ganze Kanne Kaffee leer.Wir saßen am Fenster und rauchten. Der Abend stand rotüber den Dächern. »Es ist schön bei dir, Pat«, sagte ich. »Ichkönnte verstehen, daß man wochenlang keinen Schritthinaustäte – bis man den ganzen Kram da draußen vergessenhätte.«Sie lächelte. »Es gab eine Zeit, da konnte ich gar nichterwarten, hier herauszukommen.«»Wann denn?«»Als ich krank war.«»Das ist was anderes. Was hast du denn gehabt?«»Nichts sehr Schlimmes. Ich mußte nur liegen. Ich warwohl zu schnell gewachsen und hatte zuwenig zu essenbekommen. Im Krieg und nach dem Krieg gab's ja nichtviel.«Ich nickte. »Wie lange hast du denn gelegen?«Sie zögerte einen Augenblick. »Ungefähr ein Jahr.«»Das ist aber sehr lange.« Ich sah sie aufmerksam an.»Es ist jetzt längst vorbei. Aber damals erschien es mir wieein ganzes Leben. Du hast mir in der Bar einmal von deinemFreunde Valentin erzählt. Daß er nie vergessen konnte nachdem Kriege, welch ein Glück es sei, zu leben. Und daß ihmalles andere gleichgültig wurde darüber.«-184-

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