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Drei Kameraden

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»Ich kenne sie alle vom vorigen Jahr. Da oben kennt dochjeder den andern.«Der Kellner kam und brachte den Kaffee. »Bringen Sie mirnoch einen großen Kirsch dazu«, sagte ich. Ich mußte etwastrinken. Es war auf einmal alles so einfach. Da saßen Leuteund fuhren zum Sanatorium, zum zweitenmal sogar, und esschien ihnen nicht viel mehr als eine Spazierfahrt zu sein. Eswar dumm, so viel Angst zu haben. Pat würdezurückkommen, wie alle diese Leute zurückgekommenwaren. Ich dachte nicht daran, daß alle diese Leute jetzt auchwieder hinfuhren – es war genug zu wissen, daß manzurückkam und wieder ein ganzes Jahr vor sich hatte. Ineinem Jahr konnte viel passieren. Unsere Vergangenheithatte uns gelehrt, kurzfristig zu denken.Wir kamen spätnachmittags an. Es war ganz klargeworden, die Sonne schien golden auf die Schneefelder, undder Himmel war so blau, wie wir ihn seit Wochen nichtmehr gesehen hatten. Am Bahnhof wartete eine MengeLeute. Sie grüßten und winkten, und aus dem Zuge winktendie Ankommenden zurück. Helga Guttmann wurde voneiner lachenden blonden Frau und zwei Männern in hellenKnickerbockern in Empfang genommen. Sie war ganzaufgeregt und wirbelig, so als wäre sie nach langerAbwesenheit nach Hause gekommen. »Auf Wiedersehen,nachher, oben!« rief sie uns zu und bestieg mit ihrenFreunden einen Schlitten.Die Leute zerstreuten sich rasch, und wir standen ein paarMinuten später allein auf dem Bahnsteig. Ein Gepäckträgertrat zu uns heran.»Welches Hotel?« fragte er.»Sanatorium Waldfrieden«, erwiderte ich.-427-

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