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Drei Kameraden

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»Ich denke, wir verschwinden hier«, sagte ich zu Köster,»damit er nicht sieht, daß wir ihn kontrolliert haben.«»Alles in Ordnung drinnen?« fragte Otto.»Ja, was man sehen kann. Hat den richtigen Schlaf, derProfessor. Pennt bei Trommelfeuer, aber erwacht, wenn eineMaus an seinem Brotbeutel knabbert.«»Wir können baden gehen«, sagte Köster. »WunderbareLuft hier.« Er dehnte sich.»Geh du«, sagte ich.»Komm mit«, erwiderte er.Der graue Himmel zerriß. Orangerote Streifen quollenhindurch. Am Horizont hob sich der Wolkenvorhang, unddahinter erschien ein sehr klares Apfelgrün.Wir sprangen ins Wasser und schwammen. Das Wasserleuchtete in Grau und Rot.Dann gingen wir zurück. Fräulein Müller war schon auf.Sie schnitt Petersilie im Garten. Sie zuckte zusammen, alsich sie ansprach. Verlegen versuchte ich ihr klarzumachen,daß ich gestern wohl etwas zuviel geflucht hätte. Sie fing anzu weinen. »Die arme Dame. Sie ist so schön und noch sojung.«»Sie wird hundert Jahre alt«, sagte ich ärgerlich, weil sieweinte, als müsse Pat sterben. Pat würde nicht sterben. Derkühle Morgen, der Wind, das helle meergepeitschte Leben inmir: Pat konnte nicht sterben. Sie konnte nur sterben, wennich den Mut verlor. Da stand Köster, mein Kamerad – dastand ich, Pats Kamerad –, erst mußten wir sterben. Solangewir lebten, würden wir sie herausholen. So war es immer.Solange Köster lebte, konnte ich nicht sterben. Und solangewir beide lebten, konnte Pat nicht sterben.-296-

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