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Drei Kameraden

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trotzdem, als sähe ich einem ungeheuren Kampf zu –, demlautlosen Kampf von Menschen, die niedergeschlagen waren,aber sich noch nicht ergeben wollten. Sie waren ausgestoßenaus den Bezirken ihrer Arbeit, ihres Strebens, ihrer Berufe –jetzt kamen sie in die stillen Räume der Kunst, um nicht derErstarrung und der Verzweiflung anheimzufallen. Siedachten an Brot, immer nur an Brot und Beschäftigung; abersie kamen hierher, um ihren Gedanken für einige Stunden zuentrinnen – und zwischen den klaren Römerköpfen und derunvergänglichen Anmut weißer, griechischerFrauengestalten wanderten sie umher in dem schleppendenGang, mit den vorgebeugten Schultern von Menschen, diekein Ziel haben –, ein erschütternder Kontrast, ein trostlosesBild dessen, was die Menschheit in Tausenden von Jahrenerreichen und nicht erreichen konnte: den Gipfel ewigerKunstwerke, aber nicht einmal Brot genug für jeden ihrerBrüder.Nachmittags gingen wir in ein Kino. Als wir herauskamen,hatte der Himmel sich aufgeklärt. Er war apfelgrün und sehrklar.In den Straßen und Läden brannte schon Licht. Wir gingenlangsam nach Hause und sahen uns dabei die Schaufensteran.Vor den hellerleuchteten Scheiben eines großenPelzgeschäftes blieb ich stehen. Es war schon kühl abends,und in den Fenstern waren dicke Bündel Silberfüchse undwarme Mäntel für den Winter ausgestellt. Ich sah Pat an; sietrug immer noch ihre kurze Pelzjacke und war eigentlich vielzu leicht angezogen.»Wenn ich jetzt der Held aus dem Film wäre, würde ich da-398-

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